Aus AltersgründenKürtener Bürgeragentur sucht einen neuen Vorstand

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Die Gemeinde Kürten ist für seine schönen Landschaften bekannt.

Die Gemeinde Kürten ist für seine schönen Landschaften bekannt.

Die Vorsitzenden Dieter Prinz und Werner Lietz wollen sich aus der aktiven Arbeit zurückziehen.

Im Juni treffen sich die Vertreter aller Kürtener Interessengemeinschaften, um über die Zukunft der Bürgeragentur Kürten zu sprechen. Dieter Prinz (86) und Werner Lietz (79), die beiden Vorsitzenden, wollen sich aus Altersgründen zurückziehen.

„Wir haben dies vor einem Jahr kommuniziert. Ich bin sicher, dass es mit der Bürgeragentur weitergehen wird“, so Dieter Prinz. Als zwischen 2004 und 2008 das erste Leitbild „Kürten 2020“ entwickelt wurde, sollte mit dem Abschluss im Jahr 2008 nicht das Ende des Prozesses daraus folgen. „Die Papiere sollten nicht in den Schubladen verstauben“, entsinnt sich Prinz.

Der Agentur ging es um Kommunikation und Ausstausch

Aus dem Miteinander mit den Interessengemeinschaften entstand die Idee, eine übergeordnete Bürgeragentur zu gründen. Prinz spricht von einer Schnittstelle zwischen Verwaltung einerseits und IGs andererseits. Es gehe um Kommunikation und Austausch. Über die Jahre, findet er, habe sich die Gemeinde mit dem Leitbild zum Positiven verändert. Die Interessengemeinschaften schauten nicht mehr nur auf das Wegekreuz vor der Haustür, sondern hätten die Gesamtgemeinde im Blick.

„Ich finde gut, dass es immer wieder konstruktive Ansätze gibt“, erklärt Prinz. Mit seinem Mitstreiter Werner Lietz habe er sich eigentlich schon im vergangenen Sommer etwas zurückziehen wollen. Aber wie das so sei, immer wieder habe es Bitten gegeben, noch weiter zu machen. Nun aber sei der richtige Zeitpunkt, um das Projekt in jüngere Hände zu geben.

Prinz und Lietz sehen sich als Mediatoren und Kommunikatoren

Prinz und Lietz sehen sich als Mediatoren und Kommunikatoren, die zwischen den Akteuren vermitteln. Als jüngste Beispiele denkt der emeritierte Professor für Stadtplanung an die Alte Schule in Eichhof. „Während die IG mit dem Regionalbüro über neue Aktivitäten im Gebäude sprach, wurde in Politik und Verwaltung über den Abbruch des Gebäudes gesprochen.“ Auch die Umgestaltung des Karlheinz-Stockhausen-Platzes vor einigen Jahren sei aus den Gedanken der Bürgeragentur entstanden.

Auch die Standorte der Geflüchtetenunterkünfte seien in jüngster Zeit Thema gewesen, das die Bürgeragentur beschäftigt habe. „Wie kriegt man alles unter einen Hut?“ Diese Frage habe die Streiter der Bürgeragentur immer wieder bewegt, sagt Prinz. „Das, was wir als Bürgeragentur gemacht haben, ist kein Vollzeitjob.“ Aber eine gewisse Autorität benötige man schon. Das Leitbild, zuletzt bis ins Jahr 2030 fortgeschrieben, gilt für Prinz und Lietz als eine Art Fundament für das Handeln in der Gemeinde.

Die Bürgeragentur habe der Gemeinde gut getan

Nach rund vier Jahren Debatte, erinnert sich Prinz, sei es politisch beschlossen worden. „Und was passierte danach? Das war eine Zeit des politischen Hickhacks in Kürten“, meint er. Die Bürgeragentur habe der Gemeinde gutgetan, vieles wäre ohne den Einsatz dieses Sprachrohrs der Interessengemeinschaften anders verlaufen. Startpunkt für das Leitbild seien damals Planungen für den Dorfplatz in Bechen gewesen, damit sei vieles ins Rollen gekommen. Mittlerweile habe sich der Kreis der Akteure deutlich erweitert.

Es gebe fast in allen Ortslagen Interessengemeinschaften, jüngste Gründung sei die IG Bornen; auch in Spitze werde nach der Diskussion um die Geflüchtetenunterkünfte in diese Richtung gedacht. Prinz zählt auch die IG Eichhof/Sülze auf und die IG aus Engeldorf, Hufe und Offermannsheide, ebenso die IG Klima Kürten. „Da gibt es kaum noch weiße Flecken im Gemeindegebiet“, meint Prinz. Für die Beratung der Interessengemeinschaften im Juni sei er optimistisch, die Bürgeragentur werde es weiter geben. „Und wir sind auch nicht aus der Welt.“ Mit Rat und Tat werde man den IGs weiter zur Seite stehen.

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