Seit fast 20 Jahren eröffnet die Gedok Bonn Ausstellungen im Stadtmuseum. Die Exponate regen zum Nachdenken und Schmunzeln an.
Recycling-SchmuckGedok Bonn eröffnet neue Kunstausstellung – Bezüge zur CSD-Demo in Köln
Die Bonner Kunstszene hat seit fast 20 Jahren einen etablierten Spielort auf der anderen Rheinseite: Einmal mehr eröffnete die Gedok Bonn (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden Bonn) eine Ausstellung im Stadtmuseum mit Plastiken, Bildern und Schmuckstücken, die mal zum Nachdenken, mal zum Schmunzeln anregten.
Unter dem Titel „Erstens anders, zweitens als man denkt“ sind sie bis zum 6. August zu sehen. Susann Högner etwa steuert Recycling-Schmuck mit eigener Ästhetik bei und nannte Halsketten aus Plastik und Nylon pragmatisch: „Ich war eine Shampoo-Flasche“ oder „Ich war ein Kanister“.
Jutta Becker, die zu den Gästen von der Gedok Karlsruhe zählt, brachte ungewöhnliche Materialien zusammen und setzte etwa Trinkgefäße aus Steingut auf zerbrechliche Füße aus Holzstöckchen oder nutzte Kiefernzapfen als Henkel für Tassen. „Komische Nudel“, „Fromme Helene“, „Fräulein Koslowski“ oder „Der von nebenan“, heißen die verschrobenen, leicht karikaturhaften Gestalten, die Sabine Puschmann-Diegel aus Ton und Engobe schuf. Susanne Haase-Mühlbauer, die als stellvertretende Bürgermeisterin die Ausstellung eröffnete, zeigte sich erfreut über neue Sichtweisen, die die Gedok mit der Ausstellung eröffne.
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Sie inspiriere, über das Anderssein nachzudenken. Als Beispiel nannte sie die Plastik „Daphne“ von Rosemarie Bühler aus Reisig, Federn und Kunstfasern, die etwas von einer weiblichen Puppe wie auch von einem Baum hatte. ebenso wie die Nymphe Daphne der griechischen Mythologie, die von ihrem Vater Peneios in einen Lorbeerbaum verwandelt wurde, um den Nachstellungen Apollons zu entgehen.
Haase Mühlbauer stellte einen Bezug zur CSD-Demo in Köln her: „Die Leute gehen raus und stehen zu dem, was sie sind.“ Museumsleiterin Gundula Caspary nannte die Gedok-Austellungen „immer abwechslungsreich und spannend“. Die kundige Einführung übernahm Studentin Stefanie Zinn, die kurz vor dem Abschluss ihres Masters in europäischer und asiatischer Kunstgeschichte steht.
Sie empfahl dem Publikum: „Lassen Sie sich von den Verfremdungen, Transformationen und der Neubewertung unscheinbarer Gegenstände inspirieren und achten Sie außerdem auf die vielfältigen Täuschungen und überraschenden visuellen Effekte, die die Werke für Sie bereithalten.“