Kreisliga-KrimiOlympia Köln hat seinen komfortablen Vorsprung verspielt und bangt um den Aufstieg

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Mario Nasturzi von Olympia Köln kämpft mit seinem Team um den Aufstieg.

Mario Nasturzi von Olympia Köln kämpft mit seinem Team um den Aufstieg.

Olympia Köln will in die Fußball-Kreisliga A. Ein Sieg im Topspiel gegen DJK Südwest Köln II ist hierfür unabdingbar.

Im Fußballkreis Köln stehen am letzten Spieltag der Herren noch einige wichtige Entscheidungen bevor. Für den Aufstieg in die Kreisliga A etwa benötigt Olympia Köln im Heimspiel gegen DJK Südwest Köln II am Pfingstmontag (14.45 Uhr, Lämmerstraße) zwingend einen Sieg. Der Trend spricht allerdings dagegen.

Olympia Köln hat das Geschehen in der Kreisliga B über weite Strecken der Saison bestimmt. An 25 von 30 Spieltagen führte das Team von Trainer Victor Eboa sogar die Staffel 1 an. Vier Runden vor dem Saisonende immer noch mit einem stattlichen Sieben-Punkte-Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger DJK Südwest II und Weiler-Volkhoven.

Eigentlich ein komfortables Polster, zumal nichts darauf hindeutete, dass die Nippeser auf der Zielgeraden einbrechen würden.

Olympia Köln verlangt im Pokal dem Favoriten Borussia Lindenthal-Hohenlind alles ab

Noch im Kreispokal-Viertelfinale gegen den drei Klassen höher spielenden SC Borussia Lindenthal-Hohenlind (3:5) am 9. April verlangte Eboas Elf dem Landesligisten alles ab und überraschte mit guter und geradliniger Spielstruktur, um erst nach dem Wechsel dem hohen Tempo Tribut zollen zu müssen. Zwischenzeitlich hatte Olympia am Gleisdreieck sogar mit 2:0 und 3:2 geführt. Der Respekt des Gegners war ihnen somit sicher.

Das sei keine Kreisliga-B-Mannschaft, befand nach Spielende auch David Gsella. Borussias Trainer ging noch weiter: „Sie sind gut organisiert und spielen einen wirklich guten und ansehnlichen Fußball und könnten auch in der Kreisliga A eine gute Rolle spielen.“ Alles andere würde ihn jedenfalls überraschen. Mario Nasturzi erzielte zwei Treffer selbst, einen weiteren bereitete er vor. Mit 21 Liga-Treffern ist der Italiener der beste Torschütze seines Teams.

Es gibt keine Alternative. Wir können uns nicht mehr wegducken. Jetzt geht es ans Eingemachte. Wir haben nur noch diese eine Chance, um das zurückzuholen, was uns weggenommen wurde
Victor Eboa, Trainer von Olympia Köln

Von der Herrlichkeit war nach zwei erwarteten Erfolgen gegen Schwarz-Weiß Köln (12:0) und Lindenthal-Hohenlind III (4:2) aber nicht mehr viel übrig. Im Gegenteil: Olympia verlor die folgenden drei Partien (0:3/0:3/2:3) und hatte damit seinen an 26 Spieltagen erarbeiteten Puffer aufgebraucht.

Mehr noch: Hinter den punktgleichen Teams der DJK Südwest Köln und des SC Weiler-Volkhoven (67), die in diesem Zeitraum alle drei Begegnungen gewannen, ist Olympia (65) nur noch Dritter. Für den Aufstieg in die Kreisliga A ist das zu wenig und ein Sieg im letzten Saisonspiel für die Nippeser somit Pflicht.

„Es gibt keine Alternative. Wir können uns nicht mehr wegducken. Jetzt geht es ans Eingemachte. Wir haben nur noch diese eine Chance, um das zurückzuholen, was uns weggenommen wurde“, sagt Eboa und sprüht vor Zuversicht. Sein Team habe im Saisonverlauf oft genug bewiesen, dass es sich Herausforderungen stellen könne. „Wir sind zu Hause eine Macht und haben einen Plan. Wir wollen und werden das Ding mithilfe unserer Fans rocken“, meint der 35-Jährige.

Gleichwohl hätten ihn die zurückliegenden Wochen durchaus sensibilisiert. „Fußballerisch lösen wir es meist ganz gut. Aber um Erfolg zu haben, gehören eben noch ein paar andere Elemente dazu. Mit nett und brav sein, wird es nicht gehen. In diesem K.o.-Spiel wird es auch und vor allem auf Mentalität und Intensität, eine gesunde Zweikampf-Härte und nicht zuletzt die Psyche ankommen. Wir werden also das Gesamtpaket brauchen, um unser Ziel zu erreichen.“ Das Hinspiel hatte Olympia mit 3:2 für sich entschieden.

Zeitgleich ist der Tabellenzweite Weiler-Volkhoven beim SC West Köln II zu Gast, der nach aktuellem Stand mit dem besseren Quotienten (Punkt pro Spiel) als bester Zweitplatzierter der beiden Staffeln gegenüber Deutz 05 II (Staffel 2, hier steht Gremberg-Humboldt als Meister fest) ebenfalls aufsteigen würde.

Schwarz-Weiß Köln II, Rheindörfer Nord und DJK Roland West kämpfen gegen den Abstieg

Durch den wahrscheinlichen Rückzug des FC Leverkusen und eines somit weiteren frei werdenden Platzes in der Kreisliga A deutet jedoch einiges darauf hin, dass neben den beiden Meistern der Kreisliga B gleich beide Zweitplatzierten aufsteigen.

Eine offizielle Bestätigung steht hierzu allerdings noch aus. „Stand jetzt wird nur der beste Zweite in die Kreisliga A aufsteigen“, erklärte Rolf Thiel, stellvertretender Vorsitzender des Kreisspielausschusses, auf Nachfrage. Zur Thema FC Leverkusen äußerte sich Thiel nicht.

Zu klären ist in der Staffel 1 überdies noch die Frage nach dem dritten Absteiger. Während Nippes 12 und Afrika Köln die Klassenzugehörigkeit bereits verspielt haben, ermitteln Schwarz-Weiß Köln II (gegen Weiler), die SpVg. Rheindörfer Nord (beide 26 Punkte/beim Ford Niehl II) und DJK Roland West (28/gegen Blau-Weiß Köln II) am letzten Spieltag den dritten Absteiger unter sich.

Weitgehend Klarheit besteht indes in drei Staffeln der Kreisliga C. Aufsteiger in die Kreisliga B sind Rot-Weiß Zollstock, Nippes 78, Galanolefkos-Hellas Köln, Blau-Weiß Köln III, Borussia Kalk II und Vingst 05. Um den letzten verfügbaren Aufstiegsplatz streiten noch Vorwärts Spoho, SC Leverkusen und der FC Bosna, der vor dem letzten Spieltag den besten Quotienten aufweist. Ihre Zeit in der Kreisliga C verwirkt haben Worringen, JSV Köln, Eintracht Köln, Holweide II, Urbach II, Buchheim und TuS rrh. Köln.

Die Qualifikation für die Kreisliga C gelungen ist hingegen Ditib Chorweiler mit 62-Tore-Mann Ibrahim Saglam, TFC Köln III, Merheim II, Roland Bürrig II, DJK Südwest Köln III, Agrippina Köln II, TuS rrh. Köln II, Brück II sowie den besten Drittplatzierten Raderthal und Vingst 05 II.

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