Stadtgrün-MasterplanAnwohner liefern viele Ideen für schönere Grünflächen in Nippes

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Auf einem überdimensionalen Stadtplanmodell des Bezirks Nippes trugen die Gäste ihre Ideen und Anregungen für das Nippeser Grün ein.

Auf einem überdimensionalen Stadtplanmodell des Bezirks Nippes trugen die Gäste ihre Ideen und Anregungen für das Nippeser Grün ein.

Für seinen „Masterplan Stadtgrün“ lud das Grünflächenamt ins Bürgerzentrum Altenberger Hof ein. Man will die vorhandenen Grünflächen besser verbinden.

Das große Ziel hat das städtische Grünflächenamt für 2027 vor Augen: ein gesamtstädtischer „Masterplan Stadtgrün“, der dazu beitragen soll, weitere Flächen in Köln zu begrünen, jedoch auch die vorhandenen Grünflächen aufzuwerten – etwa durch mehr Aufenthaltsqualität, schönere Wege und Sauberkeit, mehr Naturschutz und Artenvielfalt. Seit Frühjahr 2021 ist ein solcher Plan in Arbeit.

Um Anregungen aus den Stadtbezirken zu sammeln, was sich vor Ort in den Veedeln verbessern ließe, ist nach den beiden Auftaktveranstaltungen 2023 in Ehrenfeld und Kalk nun der Stadtbezirk Nippes an der Reihe. Hierzu lud das Grünflächenamt zum Workshop ins Bürgerzentrum Altenberger Hof ein. Rund 35 Gäste kamen zum ersten der beiden inhaltlich identischen Durchgänge.

Neben Erschließung von neuem Grün sollen bestehende Parks verbessert werden

„Sie wohnen und leben hier, Sie haben die meiste Ahnung von Ihrem Stadtbezirk, deshalb freuen wir uns auf Ihre Anregungen und Hinweise“, gab Grünflächenamts-Mitarbeiter Christoph Hölzer der Runde mit auf den Weg. In drei Arbeitsgruppen – eine für Nippes und Riehl, eine für Bilderstöckchen, Mauenheim und Weidenpesch, eine für Niehl und Longerich – wurde an Tischplatten mit einer überdimensionalen Landkarte des Stadtbezirks Nippes, die später zu einem Gesamtmodell zusammengeschoben wurden, gemeinsam gewerkelt, Anregungen und Ideen aufgeklebt und Missstände markiert.

Bereits rund 700 Rückmeldungen waren bei der vorangegangenen Online-Beteiligung im März auf dem städtischen Portal „Meinung für Köln“ zusammengekommen, die das städtische Team bereits auf dem Stadtbezirks-Planmodell visualisiert hatte.

Neben der Erschließung von neuem Grün ginge es vor allem darum, die bestehenden Parks und Natur-Freiräume zu verbessern, erläuterte Wolfgang Wackerln vom Büro Stadtland-Impuls, welches das Verfahren begleitet. „Wir können uns die Grünflächen nicht herzaubern, sondern müssen mit dem arbeiten, was wir an Fläche haben. Es geht auch darum, ein Stück Natur im Stadtraum zuzulassen und etwas sich selbst zu überlassen.“

Vorhandenes Grün besser verbinden und durchlässiger machen

Auf Stadtbezirks-Ebene wurde vor allem eines deutlich: Es gibt zwar viele schöne Grünflächen in Nippes, die aber oft durch große Barrieren abgeschottet und deshalb schlecht zugänglich sind – wie die Autobahn 57 an der Bezirksgrenze zu Ehrenfeld, die Innere Kanalstraße, der S-Bahndamm, die Industriestraßen-Schnellstraße oder die Gütergleis-Trasse.

So fänden Ortsunkundige zu Fuß oder per Rad beispielsweise nur schwer durchs Niehler Ei. „Eine Herausforderung, die sich mir darstellt, ist, die Räume zu verbinden, zu vernetzen und erlebbar zu machen, die Wegebeziehungen, die über die Jahrzehnte durch Baumaßnahmen gekappt wurden, wiederherzustellen“, skizzierte es Hendrik Schwark vom Stadtplanungsamt.

Hölzer blickte zudem auf den „Grünzug Nippes“ voraus, der Natur-, Sport- und Freizeitpark, der in den kommenden Jahren entlang der Linie-13-Hochbahntrasse entstehen soll: „Wenn der Grünzug Nippes in den nächsten Jahren realisiert wird, wird es eine wirkliche Schnittstelle für den Stadtbezirk wo ein schöner Park mit einem völlig neuen Charakter entsteht.“ Die gesammelten Anregungen will das städtische Team bis Mitte des Jahres auf- und einarbeiten; als nächster Stadtbezirk im Masterplan-Prozess ist im Herbst Mülheim an der Reihe.

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