Klimaschutzaktivisten auf dem Flughafengelände: Zum Ferienbeginn musste der Münchner Airport alle Flüge zunächst absagen.
Personen auf RollbahnKlimaaktivisten legen Münchner Airport zum Ferienbeginn lahm
Klimaschutzaktivisten haben am frühen Samstagmorgen den Münchner Flughafen lahmgelegt. Die Aktivisten waren in den inneren Bereich des Airport-Geländes gelangt. „Der Flughafen ist geschlossen aus Sicherheitsgründen, weil sich Klimaaktivisten auf den Rollbahnen festgeklebt haben“, sagte ein Sprecher des Flughafens.
Wie der Flughafensprecher erklärte, waren morgens ab 5.00 Uhr zunächst nur geplante Landungen in München betroffen, weil Starts erst ab 6.00 Uhr stattfinden dürften. Die anfliegenden Maschinen seien auf andere Flughäfen umgeleitet worden.
Nach Ostern: Pfingstferien zweite große Reisewelle des Jahres
Der Flughafen hatte am ersten Ferienwochenende zahlreiche Urlauber erwartet, insgesamt etwa 350.000 Passagiere waren von Freitag bis Sonntag angekündigt. Der Münchner Airport wollte in dieser Zeit 2860 Flüge abfertigen. Insgesamt seien in den Pfingstferien, der nach Ostern zweiten großen Reisewelle des Jahres, sieben Prozent mehr Flüge angemeldet worden als im Vorjahr, hatte der Flughafen vor dem Ferienstart mitgeteilt.
Alles zum Thema Letzte Generation
- „Wo, wo, wo ist der Klimakanzler“ Letzte Generation unterbricht Auftritt von Kanzler Scholz in Erfurt
- Kölnischer Kunstverein Chris Korda lädt uns zum kollektiven Freitod ein
- Letzte Generation Klimaaktivisten wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt
- Ermittlungen dauern an Flughafen München lahmgelegt – Aktivisten wieder auf freiem Fuß
- Scharfe Kritik an Durchsuchungen Ein Jahr nach Großrazzia gegen Letzte Generation – Ermittlungen dauern an
- Ungehorsame Versammlung „Letzte Generation“ blockiert Straße vor der Deutzer Brücke
- Propalästinensische Demonstration, Letzte Generation Mehrere Kundgebungen am Mittwoch in Köln geplant
Ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur konnte mindestens zwei Personen beobachten, die auf den Rollbahnen saßen. Die sogenannte Letzte Generation teilte auf dem Netzwerk X mit, dass sich insgesamt sechs Personen in Zweiergruppen an unterschiedliche Stellen des Münchner Flughafens gesetzt hätten. Zahlreiche Polizeikräfte waren vor Ort.
München: Letzte Generation will Ferienbeginn am Airport stören
Mitglieder der Letzten Generation hatten nach eigenen Angaben geplant, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen, um mindestens eine der beiden Start- und Landebahnen zu blockieren. Damit wollten sie den beginnenden Reiseverkehr zum Start der Pfingstferien stören.
Hintergrund der Protestaktion sei, dass der Flugverkehr knapp zehn Prozent der deutschen Verantwortung für die Erderhitzung ausmache. Die Flugbranche werde durch den Verzicht auf Kerosin- und Mehrwertsteuer vom Staat subventioniert, kritisierten die Aktivisten. Sie fordern ein entschiedeneres Durchgreifen der Politik angesichts des Klimawandels.
In der Vergangenheit hatte die Gruppe bereits ähnliche Aktionen an mehreren deutschen Flughäfen durchgeführt, etwa in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. In München gab es bereits im Dezember 2022 eine Blockade am Airport. Damals konnte deswegen nach Behördenangaben ein Flugzeug, das einen Notfall-Patienten an Bord hatte, erst mit 20-minütiger Verspätung am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt landen. (dpa)