Kutschen im SchlossparkZülpicher Fahrverein eröffnet Saison

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Drei Pferde ziehen eine Kutsche, im Hintergrund ist eine Mauer von Schloss Gymnich zu sehen.

Drei Pferde vor einer Kutsche – Bischofsanspannung genannt – sieht man selten. Johanna Biermann und Hermann Foemer zeigten das Gespann vor der Kulisse von Schloss Gymnich.               

Vor der Kulisse von Schloss Gymnich hat St. Medardus Zülpich die Saison eröffnet. Der Verein richtet in diesem Jahr die Rheinischen Meisterschaften aus. 

Wo ist die zweite Socke? Die Frage stellt sich gemeinhin beim Wäscheaufhängen. Für die Mitglieder des Zülpicher Fahrvereins St. Medardus bekam die Suche nach dem passenden Strumpf am Wochenende eine ganz neue Bedeutung. Die Kutschfahrer- und fahrerinnen waren nach Erftstadt-Gymnich gekommen, um im Schlosspark ihre Saison zu eröffnen: mit einer lustigen Schnitzeljagd, bei der eben auch besagte Socke eine Rolle spielte.

Gerd und Kathi Overlack hatten eingeladen – wie gut, wenn man Schlossbesitzer unter den Vereinsmitgliedern hat. 15 Gespanne präsentierten sich vor der malerischen Kulisse des Schlosses, in dem früher die Bundesregierung ihre Staatsgäste untergebracht hat. Einzeln, zu zweit oder zu viert gingen die Pferde und Ponys vor den Kutschen.

Das Bild zeigt eine Kutsche mit zwei Pferden.

Im Park vor der malerischen Kulisse von Schloss Gymnich eröffneten die Mitglieder des Fahrvereins St. Medardus Zülpich mit ihren Gespannen die Saison.

Johanna Biermann und Vereinsvorsitzender Hermann Foemer zeigten einen Dreispänner, ein seltener Anblick, Bischofsanspannung genannt. Bei der Schnitzeljagd bekam jeder Starter eine bunte Socke mit, das passende Gegenstück musste der Beifahrer dann aus einem Haufen farbenfroher Strümpfe heraussuchen. Aufgabe des Fahrers war, das Pferd oder die Pferde solange stillstehen zu lassen.

Unterwegs mussten die Teams auch ein Kreuzworträtsel lösen und ein Gedicht schreiben. Siegerinnen waren am Ende Daniela Grunewald und Julia Hoekstra mit dem Pony Teddy. Statt eines Blumenstraußes bekamen sie einen dicken Strauß Möhren. Die Arbeit mit den Pferden und für den Verein hatte lange vor der Saisoneröffnung begonnen.

Zülpicher Verein richtet Rheinische Meisterschaften aus

Im März hat ein Hindernistraining auf dem Platz am Zülpicher Wassersportsee stattgefunden, das gleichzeitig genutzt wurde, um Hindernisrichter auszubilden. Schließlich muss bei Turnieren an jedem der Hindernisse, die auf dem Platz und im Gelände aufgebaut sind, jemand stehen, der darauf achtet, ob die Aufgabe ordnungsgemäß absolviert wird.

Und St. Medardus hat ein großes Turnier vor der Brust: Am Wochenende vom 19. bis 21. Juli richtet der Verein die Rheinischen Meisterschaften aus. An den drei Tagen werden Fahrer und Gespanne mit Ponys und Großpferden aus dem gesamten Rheinland in der Klasse M antreten, außerdem gibt es ein Turnier in der Klasse A.

Wie vor sieben Jahren werden wir wieder ein Stallzelt für die angereisten Pferde aufstellen
Dorit Santema

Der Zülpicher Verein hat Erfahrung mit Veranstaltungen dieser Größenordnung, 2017 haben hier die – noch größeren – NRW-Meisterschaften stattgefunden. „Wie vor sieben Jahren werden wir wieder ein Stallzelt für die angereisten Pferde aufstellen“, sagt Dorit Santema, zweite Vorsitzende.

Im Oktober ist außerdem ein WBO-Turnier geplant, also ein Wettbewerb für Breitensportler, bei dem nicht nach der Leistungs-Prüfungsordnung (LPO) gewertet wird. Das Turnier ist wie im vergangenen Jahr für zwei Tage geplant. Vor allem aber legt der Zülpicher Verein viel Wert auf die Ausbildung seiner Mitglieder, vor allem des Nachwuchses. Im Frühjahr hat bereits ein Kursus zum Fahrabzeichen stattgefunden.

Gleichzeitig konnten Einsteiger auch den Pferdeführerschein Umgang machen, früher als Basispass bekannt. Dabei geht es, wie der Name schon sagt, nicht ums Reiten oder Fahren, sondern um den grundsätzlichen Umgang mit dem Pferd. „Wir möchten dabei Verständnis für das Lebewesen Pferd wecken, für sein Verhalten und seine Bedürfnisse“, sagt Dorit Santema.

Auch ein Gelassenheitstraining für die Vierbeiner ist geplant, außerdem ein Lehrgang in Bodenarbeit. Dabei werden die Pferde nicht angespannt, und die Fahrer steigen nicht auf den Kutschbock, sondern absolvieren mit dem Pferd am Strick Übungen. Ziel ist wieder, den Kursus mit Abzeichen abzuschließen, diesmal eben mit dem Bodenarbeitsabzeichen.

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