Luchtenberg-UmzugGutshof Linde in Burscheid soll geschützt werden

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf den Gutshof Linde in Burscheid

Eine Erweiterung des Gewerbegebiets Linde/Irlen wäre der richtige neue Standort für das Autohaus Luchtenberg. Aber der Gutshof ist zu wertvoll, um ihn dafür abzubrechen, glauben SPD, Grüne und FDP.

Die Verlagerung des Autohauses aus der Innenstadt soll an Grenzen stoßen, fordern SPD, Grüne und FDP.

Der alte Gutshof Linde ist als neuer Standort für das Autohaus Luchtenberg ausgeguckt. Der Betrieb zwischen Höhe- und Altenberger Straße in der Burscheider Innenstadt ist längst an Grenzen gestoßen. Jetzt aber sieht es danach aus, als gäbe es auch Grenzen auf dem künftigen Grundstück. SPD, Grüne und FDP wollen nämlich den Gutshof Linde unter Denkmalschutz stellen lassen. Das steht in einem Ratsantrag.

Aus Sicht der drei Fraktionen ist ziemlich sicher, dass der Hof großen historischen Wert hat und nicht einfach so abgebrochen werden kann. Indes liegen noch keine Luchtenberg-Pläne vor.  Die Antragssteller zitieren aus einer Stellungnahme von Gundula Lang, die beim Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland auch Burscheid betreut. Die Expertin spricht von „bereits sehr verdichtet vorliegenden Hinweisen auf den Zeugniswert und die Bedeutung des Anwesens“ in Linde. 

„Denkmalverdacht ausreichend begründet“

Mit Blick auf die Luchtenberg-Pläne auf dem Grundstück sei es an der Zeit, „nun final Gewissheit über den Denkmalwert zu erlangen und sodann gegebenenfalls die Unterschutzstellung zu vollziehen“, so Lang. Und: „Da der Denkmalverdacht bereits ausreichend begründet ist, empfiehlt es sich dringend, mittels einer vorläufigen Unterschutzstellung mit sofortiger Wirkung Planungssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen.“ Geschehe das nicht, „besteht die Gefahr, durch die Schaffung von Planungsrecht ein Baudenkmal zu verlieren, dessen Erhaltung im öffentlichen Interesse ist“.

Damit im laufenden Bebauungsplanverfahren nichts schiefläuft, rät Denkmalschützerin Lang dazu, „die Hofanlage Grundriss-genau mit einer roten Baulinie oder blauen Baugrenze zu sichern“. Genau das wollen auch die drei Ratsfraktionen: „Wir fordern hiermit die Verwaltung auf, die genannten Anweisungen zu realisieren“, heißt es im Antrag.

In Gefahr sehen SPD, Grüne und FDP allerdings auch ein Gebäude, das ganz in der Nähe des heutigen und viel zu kleinen Luchtenberg-Standortes an der Höhestraße liegt, nämlich den Fachwerkbau mit der Hausnummer 20. Die Fraktionen erinnern daran, dass das Haus Lüdorf längst Denkmal sein sollte. Die Verwaltung habe das aber noch nicht umgesetzt. 


Unterdessen reagiert die Stadtverwaltung auf Fragen aus der Bürgerschaft zum künftigen Montanusquartier. Bei dem Großprojekt tut sich nämlich nichts, trotz enger Zeitplanung. Im März sei das Grundstück „fristgerecht hergestellt“ worden, schreibt Ann-Kathrin Gusowski, Sprecherin im Rathaus. Danach habe der Investor den Bauantrag beim Rheinisch-Bergischen Kreis gestellt. Dort gebe es einiges zu tun, so Gusowski: „Aufgrund der Komplexität des Bauvorhabens ist die Prüfung sehr umfangreich und nimmt eine längere Zeit in Anspruch.“ Und ohne Genehmigung läuft nichts auf dem Grundstück zwischen Montanusstraße und Balkan-Trasse.  

Ein weiterer Punkt: „Auch die letzten Details der Eigentumsübertragung sind aktuell noch in Klärung“, so Gusowski. Derzeit rechne die Investorengruppe Wierig und Schoo damit, dass mit dem Bau des Montanusquartiers Ende Juli begonnen werden kann. 


KStA abonnieren