SPD und BWLLeichlinger Politiker wollen Planungshoheit für das Wupperufer behalten

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Zurzeit läuft die Bearbeitung eines B-Plan zum Hochwasserschutz in Leichlingen. SPD und BWL wollen nun einen weiteren für das Wupperufer. (Archivfoto)

Zurzeit läuft die Bearbeitung eines B-Plan zum Hochwasserschutz in Leichlingen. SPD und BWL wollen nun einen weiteren für das Wupperufer. (Archivfoto)

Die Leichlinger Sozialdemokraten und die Bürgerliste Witzhelden/Leichlingen haben einen Antrag für einen neuen B-Plan gestellt.

Die Leichlinger Stadtratsfraktionen von SPD und Bürgerliste Witzhelden/Leichlingen (BWL) haben einen Antrag eingereicht, in dem sie die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes in der Innenstadt fordern. Die Fraktionen wollen einen neuen B-Plan für das Gebiet an der Wupper, das nördlich durch die evangelische Kirche, östlich durch die Marktstraße/Neukirchener Straße, westlich durch die Wupper und südlich durch die Montanusstraße begrenzt ist.

Hintergrund sind Pläne eines Investors, dort, wo das Café Strieker einst war, an der Neukirchener Straße 8, ein vierstöckiges Wohnhaus zu bauen. Mit einem neuen B-Plan möchte man sich die Planungshoheit auf dem Areal in der Innenstadt sichern, teilte SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Ebecke im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ mit. Bisher gebe es dort keinen B-Plan und alles, was dort noch folgen könnte, müsste sich dann nach den Vorstellungen des Investors richten, sagt Ebecke. Ein B-Plan würde das verhindern.

Im Antrag ist es so formuliert: „Für zukünftig anstehende Neubauten ist es uns wichtig, dass das Erscheinungsbild der Wupper positiv aufgegriffen wird. Daher schwebt uns ein Bebauungsplan vor, der insbesondere Höhe und Grundflächenzahl, Nutzung und gestalterische Elemente so regelt, dass sie zu Leichlingen passen.“

Leichlingen: Ablehnung von der CDU

SPD und BWL wünschen sich laut Antrag eine Stadt, „die ihre bergische Eigenart bewahrt, in der die Wupper und ihre Flora und Fauna erlebbar bleibt, an der Menschen gerne verweilen oder entlang der Wupper wandern und die Natur genießen“. SPD und BWL machen sich auch dafür stark, den Wupperbegleitweg zu verlängern.

Ein weiterer B-Plan für Flächen entlang der Wupper ist derzeit in der Mache: Der B-Plan 109 „Hochwasser- und Starkregengebiet Wupper“ bezieht sich allerdings nicht auf eine mögliche Bebauung, sondern dreht sich um Hochwasserschutz.

Die Verwaltung soll laut SPD und BWL für die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus einen entsprechenden Beschluss formulieren. Und sollte die Verwaltung die Pläne gutheißen, soll sie sich frühzeitig mit den Vorhabenträgern abstimmen.

Für Helmut Wagner, Fraktionsvorsitzender der CDU in Leichlingen, ist der Vorstoß „Populismus“. Die Verwaltung habe vor wenigen Jahren mitgeteilt, dass es rechtlich nicht möglich sei, für das Gebiet einen Bebauungsplan aufzustellen. Es gehe seiner Einschätzung nach lediglich darum, die Pläne des Investors am Kreisverkehr Neukirchener Straße/Montanusstraße zu verhindern. Dabei würde ein neuer B-Plan sie nur verzögern, nicht verhindern, weil auch Festsetzungen im B-Plan die Pläne des Investors erlauben würden, so Wagner und nennt als Beispiel die ebenfalls mehrgeschossige Kreissparkasse nebenan.

Für die CDU sei es eher der Weg, sich mit dem Investor an einen Tisch zu setzen. Den Christdemokraten würde ein neues Café nicht an der Straße wie vorher, sondern eher in Richtung Wupper gefallen.

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