Kommentar zum LandschaftsplanOhne neue Bürgerversammlung ist das undemokratisch

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Ein Schild Naturschutzgebiet steht an der Leverkusener Grenze am Kölner Naturschutzgebiet Hornpottweg.

Ein Schild Naturschutzgebiet steht an der Leverkusener Grenze am Kölner Naturschutzgebiet Hornpottweg.

Dass es mehr Naturschutzgebiete geben soll, ist prima – keine Bürgerbeteiligung dafür anzusetzen, ist aber ein großer Fehler.

Vor elf Jahren ließ die Verwaltung den Landschaftsplan-Entwurf nach einer turbulenten Bürgerversammlung kommentarlos versinken; aus den Augen, aus dem Sinn. Wie ein U-Boot aus einer anderen Zeit kommt er nun wieder an die Oberfläche zurück. Wie viel sich an dem Plan seither geändert hat, wird man sehen. Er ist ein kompliziertes Werk mit vielen Karten und Hunderten Seiten. Der Plan regelt entscheidende Dinge der Stadt.

Ralf Krieger

Ralf Krieger

Redakteur in der Lokalredaktion Leverkusen. Geboren in Bensberg, Jahrgang 1965, gelernter Fotograf und Reporter. Bevor er zum „Leverkusener Anzeiger“ kam, war er einige Jahre beim „Kölner Stadt-Anzeig...

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Ziemlich unklug, undemokratisch, vielleicht auch feige ist es, dass die Bauverwaltung die frühzeitige Bürgerinformation als erledigt betrachtet. Man muss sich das mal vor Augen führen: Die Versammlung 2012 leitete der zackige Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, zwischenzeitlich gab es zwei Wahlen, die Erkenntnisse zum Stadtklima, zu den Hitzeproblemen, zum Artenschutz, zur Energiewirtschaft, zum Flächenfraß und damit zur Frage der Lebensmittelherstellung im eigenen Land haben sich seither überschlagen.

Sicher glaubt niemand, dass heute dieselben Einwände kommen würden wie vor elf Jahren. Sind die Grundstückseigentümer noch dieselben? Leben denn noch alle von damals? Dieser Fehler dürfte ein Fest für jeden Anwalt sein, der den Plan vor Gericht kippen will.

Dass das Auftauchen dieses Verwaltungs-U-Boots aus vergangener Zeit Wellen schlagen wird, ist jetzt schon klar.

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