RheindorfLeverkusener Traditionsunternehmen Radsport Mittelstädt eröffnet als Veloland neu

Lesezeit 3 Minuten
Außenansicht des neuen Ladens Veloland Mittelstädt

Noch befindet sich „Veloland Mittelstädt“ im Bau.

In dem alteingesessenen Radsportgeschäft in Rheindorf läuft der Räumungsverkauf. Am 18. Mai wird der Laden geschlossen. 

Vor zwei Jahren feierte Radsport Mittelstädt das 50-jährige Bestehen des Rheindorfer Traditionsgeschäftes. Schon damals sagte Geschäftsführer Guido Mittelstädt: „Kapazitätsprobleme haben wir in den ganzen Jahren hier immer gehabt.“ Denn der Laden ist zwar verkehrsgünstig an der Wupperstraße gelegen, aber eben auch klein.

„Egal, was man dort macht, man steht sich eigentlich immer im Weg“, sagt Mittelstädt heute – während er in einer 1100 Quadratmeter großen Verkaufshalle steht. Und auch wenn die vielen, bereits montierten Fahrradständer noch leer sind: Man kann sich gut vorstellen, dass das hier nicht der Fall sein wird.  

Eröffnung Ende Mai

Letzte Baustellen müssen noch behoben werden, dann soll voraussichtlich am 24. oder 25. Mai „Veloland Mittelstädt“ an der Olof-Palme-Straße in Bürrig, in direkter Nachbarschaft zum Wasserturm, eröffnen. Das Gebäude, das von einem Investor gebaut und von Mittelstädt gemietet wird, ist zum größten Teil fertiggestellt. Auf dem Parkplatz davor sind aber noch größere Bauarbeiten in Gange.

Ein Mann steht in einer leeren Verkaufshalle für Fahrräder.

Guido Mittelstädt eröffnet Veloland in Leverkusen

Der Schritt von dem kleinen Ladenlokal, das Guidos Vater Willi Mittelstädt aufgebaut hatte, in die riesige Verkaufshalle wirkt gigantisch, ist es aber eigentlich gar nicht, sagt Mittelstädt: „Wir bekommen die Verkaufsfläche und das Lager mit dem voll, was wir ohnehin schon auf Lager haben.“ Den tatsächlich hat der Betrieb in Rheindorf noch diverse Lagerräume angemietet, in denen tausende Räder lagern. „Wir haben zum Beispiel 600 bis 700 E-Bikes auf Lager, im Geschäft in Rheindorf sind aber nur 80 ausgestellt“, sagt der Geschäftsführer. Auch das sei immer ein Problem gewesen: Kunden konnten die große Auswahl gar nicht wirklich erfassen. „Und die neue Werkstatt ist zehnmal so groß, wie die aktuelle.“ An den bereits gelieferten Werkbänken sollen seine aktuell elf Mitarbeitenden nun mehr Platz zum Schrauben haben. 

Die Zügel selbst in der Hand

 „Veloland“ ist ein Unternehmen der Kölner Zweirad-Einkaufsgenossenschaft (ZEG), rund 1000 Filialen von unabhängigen Fahrrad-Fachhändlern gibt es europaweit unter diesem Dach bereits. „Für uns ändert sich dadurch eigentlich nichts“, betont Mittelstädt. Natürlich gebe es Vorgaben, wo man seine Ware beziehen solle. „Aber das tun wir ohnehin schon und die ZEG hat sich in der Vergangenheit und in der Planungsphase für dieses Projekt immer als guter Partner erwiesen.“ Der Familienbetrieb habe weiterhin alle Zügel in der Hand. 

Leverkusen, 50 Jahre Radsport Mittelstädt. V. l.: Willi Mittelstädt, Guido Mittelstädt.
Foto: Michael Wand

Firmengründer Willi Mittelstädt und Sohn Guido im Jahr des 50. Firmenjubiläums im Rheindorfer Radsportgeschäft.

Natürlich sei auch ein weinendes Auge dabei, wenn das Rheindorfer Geschäft nach dem aktuell laufenden Räumungsverkauf am 18. Mai geschlossen wird. Aber selbst bei Gründer Willi Mittelstädt überwiege die Freude über das neue Kapitel in der Firmengeschichte. „Wenn es eine zukunftsträchtige Branche gibt, dann ist es die Fahrradbranche“, ist Guido Mittelstädt überzeugt. Obwohl der Großteil des Personals mit von Rheindorf nach Bürrig umzieht, ist er noch auf der Suche nach Mitarbeitenden, vor allem für den Verkauf. „Es ist nicht einfach, Fachpersonal zu finden, selbst Azubis für den Verkauf gibt es kaum.“ Er hofft, dass der neue Laden seine Anziehungskraft entfaltet, wenn er letztendlich eröffnet hat.

Für den langjährigen Bayer-Leverkusen-Fan ist der Zeitplan suboptimal: Der letzte Verkaufstag in Rheindorf fällt mit der Übergabe der Meisterschale zusammen, die geplante Neueröffnung liegt am Wochenende des DFB-Pokalfinals. In der Woche dazwischen müssen hunderte Fahrräder umziehen. „Normalerweise wäre ich sicherlich mit nach Berlin gefahren oder auch zum Europapokal-Finale nach Dublin“, sagt Mittelstädt. Aber das berufliche Großprojekt gehe natürlich vor. Und so hofft er, zuerst eine erfolgreiche Neueröffnung zu feiern – und dann das Triple. 

KStA abonnieren