A.S. CréationGummersbacher Tapetenhersteller in schwieriger Lage

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Zwei Herren sitzen auf einem Sofa, dahinter Mustertapeten.

Bereits zum Jahresanfang hat Tim Herder (l.) von Maik Krämer den Vorstandsvorsitz übernommen.

Knapp 24 Jahre lang war Maik Krämer Chef des Gummersbacher Tapetenfirma A.S. Création. Bei seinem letzten Auftritt vor den Aktionären musste er unerfreuliche Zahlen kommentieren.

Nach fast 24 Jahren an der Spitze des Tapetenherstellers A.S. Création verlässt Maik Krämer zum Monatsende den Vorstand der börsennotierten Aktiengesellschaft mit Sitz in Gummersbach-Derschlag. Bereits zum Jahresanfang hat Tim Herder von ihm den Vorstandsvorsitz übernommen. Vom 1. Juni an verantwortet das neue Vorstandsmitglied Michael Rockenbach die Krämer-Ressorts Finanzen, IT und Personal.

In einer Online-Konferenz zur aktuellen Finanzsituation hat der scheidende Chef am Freitag die schwierige Situation des Unternehmens erläutert und um Vertrauen in seine Nachfolger geworben. Jetzt sei „ein guter Zeitpunkt für einen Führungswechsel“. Das Management habe seine Hausaufgaben gemacht und eine Strategie entwickelt, die A.S. wieder in die Gewinnzone bringen soll. „Hier sind keine Schönwettersegler am Start“, versicherte Krämer gegenüber den Fondsmanagern.

Gummersbacher Firma legt negative Zahlen vor

Im vergangenen Jahr verzeichnete A.S. Création erneut Einbußen bei Umsatz und Gewinn, und auch das erste Quartal des neuen Jahres war wenig vielversprechend. A.S. Création verzeichnete in den ersten drei Monaten 2024 einen Rückgang der Konzernumsätze um 9,5 Prozent auf 33,1 Millionen Euro.

Vor diesem Hintergrund hat die Hauptversammlung am Donnerstag beschossen, für das vergangene Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten. Zu den Ursachen sagte Krämer gegenüber den Aktionären, dass die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen von einem erneuten Rückgang der privaten Konsumausgaben gekennzeichnet waren.

Dennoch geht Krämer davon aus, dass sich die neue Strategie schon bald auszahlt: Zu den Maßnahmen gehört ein Vertrieb, der sich stärker auf gewinnträchtige Produkte konzentriert, ein Ausbau des Online-Geschäfts, die Erweiterung des Angebots um Farbe und andere Raumausstattungsartikel sowie Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung in Höhe von 14 Millionen Euro.

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