Kommentar zu WahllokalenBergisch Gladbach muss seine Strukturen überprüfen

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Bürgermeister Frank Stein (SPD) übernahm im Rat die Verantwortung für die Fehleinschätzungen in seiner Verwaltung.

Bürgermeister Frank Stein (SPD) übernahm im Rat die Verantwortung für die Fehleinschätzungen in seiner Verwaltung.

52.000 Euro Mehrkosten kostet die Stadt Bergisch Gladbach der Rückzieher bei den Wahllokalen.

Wer auch immer die Idee hatte, Wahllokale zu schließen – es war keine gute Idee. Auch, oder gerade durch die Berichterstattung in dieser Zeitung wurde der Fehler korrigiert. Fehler gemacht, Fehler korrigiert – eigentlich alles gut.

Wenn da nur nicht diese 52.000 Euro (vielleicht werden es etwas weniger) wären, die diese Korrektur kostet. Bürgermeister Frank Stein hat die Verantwortung übernommen und gesagt, dass man daraus lernen werde. Aber was genau?

Es war ein Fehler, die Politik nicht zu fragen

Sicherlich bei allen Entscheidungen zwei Mal nachdenken und hinterfragen, ob eine Entscheidung wirklich „normales“ Verwaltungsgeschäft ist. Denn es war sicher ein Fehler, die Politik nicht zu fragen, ob die Schließung von Wahllokalen im Sinne des Gladbacher Rates ist.

Aber ein 52.000 Euro teurer Fehler wird auch dazu führen müssen, Entscheidungswege strukturell zu überprüfen. „Wir haben gelernt“, reicht nicht.

Es geht nicht darum, einzelne – im Zweifel auf unteren hierarchischen Ebenen arbeitende Menschen – an den Fehler-Pranger zu stellen. Es geht um Strukturen, in denen solche Fehler möglich sind.

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