Alte SchätzchenOldtimer-Fans treffen sich in Bergisch Gladbach

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Start der Oldtimer-Ausfahrt "Tor zum Bergischen Land",

Start der Oldtimer-Ausfahrt 'Tor zum Bergischen Land',

In Bergisch Gladbach fand die 25. Auflage der Oldtimer-Ausfahrt „Tor zum Bergischen Land“ statt.

Rot lackiert und mit gelben Radkappen. Die Ente von Judith Breuer und Diogenes Carbonell ist heute wirklich einer der Blickfänger auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Bergisch Gladbach. Mit ihrem Citroën CV2, im Französischen auch „Deux Cheveux“, zu Deutsch zwei Pferde genannt, und der Startnummer 94 nehmen Breuer und Carbonell an der 25. Rallye „Tor zum Bergischen Land“ der Renngemeinschaft Bergisch Gladbach e.V. (RGB) teil.

Das „Tor zum Bergischen Land“ ist ein roter aufgeblasener Gummi-Halbkreis. Hier starten um 11 Uhr die Fahrer zur Rundfahrt um die Große Dhünn-Talsperre. Es müssen etwa 100 Kilometer von den Teilnehmern bewältigt werden. „Ich wusste gar nicht, dass wir 100 Kilometer fahren müssen“, sagt Judith Breuer überrascht, als sie von der Länge der Strecke erfährt.

Start der Oldtimer-Ausfahrt "Tor zum Bergischen Land",

Echte Raritäten und Schätzchen gingen in Bergisch Gladbach an den Start der Oldtimer-Ausfahrt 'Tor zum Bergischen Land',

Sie und ihr Partner wollen eigentlich nur eine Runde mit anderen Oldtimern fahren, aber nun sind die beiden schon angemeldet. Um 12 Uhr gibt es eine kurze Mittagsrast in Kürten. Ab 15 Uhr sollen alle wieder durch das „Tor zum Bergischen Land“ ins Ziel einfahren. Laut Fahrtleiter Stefan Kürten gehen an diesem Tag ungefähr 100 Oldtimer an den Start. Auf dem ganzen Platz verteilt stehen Oldtimer in unterschiedlichen Farben, vor allem in Blau und Rot.

Auch ein großer orangener Diesel-Laster parkt auf dem Platz. Zum Glück haben Oldtimer-Fans kein Problem mit Diesel. Mit Baujahr 1986 ist die Ente noch eine der jüngeren Oldtimer auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Breuer hat ihre Ente 2007 gekauft und ist schon durch halb Europa mit ihr gereist. 27 PS bringt ihre „Abigail“, wie Breuer die Ente nennt, auf die Straße. Auch im Alltag nutzt Judith Breuer den Oldtimer.

Man kann damit Eier über Äcker transportieren
Judith Breuer über ihre Ente

„Man kann damit Eier über Äcker transportieren“, beschreibt sie die Robustheit und Federung ihres Autos. Die Liebe zu Oldtimern liegt laut Breuer in der Familie. Die Sonne scheint. Blauer Himmel. Perfektes Wetter für Cabrio-Fahrer, wozu auch einige der Rallye-Teilnehmenden zählen. Eine schöne Sonntagsspritztour ist die Rallye allerdings nicht, denn unterwegs müssen Fahrer und Beifahrer Aufgaben lösen.

Beim Abfahren der vorher festgelegten Idealstrecke müssen die Teilnehmenden auf Bordkarten alle Ortseingangsschilder, die sie passieren, notieren. Die beiden Anfangsbuchstaben des jeweiligen Ortes genügen. Zusätzlich müssen die vom Veranstalter aufgestellten Orientierungsschilder notiert werden. Bei Durchfahrtskontrollen werden die Bordkarten von den Mitgliedern der RGB kontrolliert. Letzte Aufgabe ist eine Sollzeitprüfung.

Dionenes Carbonell-Judith Breuer in ihrer Ente war bei der Ausfahrt mit dabei.

Dionenes Carbonell-Judith Breuer in ihrer Ente war bei der Ausfahrt mit dabei.

In zwei Minuten muss eine Strecke von 1200 Metern in der Schlade zurückgelegt werden. Für jede Sekunde Verspätung gibt es Punktabzug. Nur wer in richtiger Reihenfolge alle Schilder korrekt in seine Bordkarte einträgt und die Sollzeitprüfung erfolgreich absolviert, bekommt am Ende Punkte. Die Siegerehrung soll um 18 Uhr im Bergischen Löwen stattfinden, erklärt der Veranstalter. Auf den Gewinner wartet ein Wanderpokal.

Fahrtleiter Kürten gesteht jedoch, nicht jedes Jahr finde der Pokal seinen Weg aus der Vitrine des vorherigen Gewinners zur RGB zurück. Dieses Jahr ist dies allerdings kein Problem. Auf die Frage, ob ihr Partner Carbonell und sie die Rallye gewinnen wollen, sagt Breuer: „Wir haben einfach Spaß“. Um 11 Uhr geht es dann los. Das erste Auto am Start ist das älteste der gesamten Veranstaltung mit dem Baujahr 1931. Im Minutentakt rollen die Oldtimer los. Bei 100 Startern kann das schonmal dauern.

Gegen 15 Uhr kehren dann die ersten Fahrzeuge zurück. Motorhauben werden aufgeklappt und blank geputzte Motoren kommen zum Vorschein. Es riecht nach Benzin und Motoröl. Der Platz füllt sich langsam wieder mit Oldtimern und die Rallye geht zu Ende. (jun)

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