Übung zum KatastrophenschutzKrisenstab in Hürth ist auf den Ernstfall vorbereitet

Lesezeit 2 Minuten
Menschen sitzen im Lagezentrum an langen Tischreihen vor Computern.

Vom Lagezentrum aus bewältigte der Stab für außergewöhnliche Ereignisse das fiktive Ungkücksszenario.

Zum ersten Mal musste sich der Krisenstab der Stadt in einer gemeinsamen Übung beweisen. Die festgelegten Abläufe sollen zur Routine werden.

Dieser Unglücksfall war zum Glück nur simuliert. Doch die Mitglieder des „Stabs für außergewöhnliche Ereignisse“ im Rathaus setzte das Übungsszenario gehörig unter Stress, obwohl sie diesmal vorgewarnt waren: Bei Bauarbeiten auf der Luxemburger Straße wird eine Fliegerbombe gefunden, der Baggerfahrer durchtrennt versehentlich eine Stromleitung, vom folgenden Stromausfall in den beiden größten Stadtteilen Efferen und Hermülheim sind neben Schulen und Kitas auch das Wasserwerk und das Krankenhaus betroffen.

„Da kam einiges zusammen“, berichtete Tobias Püllen, Leiter des Bürgermeisterbüros und selbst Teil des Krisenstabs. Püllen gehörte wie Pressereferentin Fabricia Karutz und Giuseppe Piliero vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit zum Team Bevölkerungsinformation und Medienarbeit, das fiktive Meldungen über das Internet absetzte, ans Bürgertelefon ging und nachgestellte Presseanfragen beantwortete.

Hürth: Meldungen und Nachfragen trieben den Stresslevel in die Höhe

In Kleingruppen haben die gut 20 Beschäftigten aus Stadtverwaltung, Stadtwerken und Feuerwehr, die im Ernstfall zum Krisenstab zusammengerufen werden, ihre Rollen schon geprobt. Jetzt gab es zum ersten Mal eine gemeinsame Übung für den gesamten Stab, der sich in echten Krisensituationen wie den beiden Starkregenereignissen 2021 und 2022 sowie in der Corona-Pandemie bereits bewähren musste.

Einen halben Tag lang wurde geübt, wie die Evakuierung der betroffenen Wohngebiete, die Information der Öffentlichkeit und die Einrichtung der sogenannten Katastrophenschutz-„Leuchttürme“ – das sind Anlauf- und Meldestellen für die Bevölkerung vor Ort – vom Lagezentrum aus organisiert werden. Begleitet wurde die Übung von Mitarbeitern der Feuerwehr und von Yncoris im Chemiepark, die ständig neue Meldungen und Nachfragen ans Krisenzentrum durchgaben und damit den Stresslevel bei den Beteiligten in die Höhe trieben.

Nach einer kurzen Chaosphase lief die Zusammenarbeit schon sehr routiniert ab
Herbert Außem, Leiter der Stabsstelle Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz

Herbert Außem, Leiter der Stabsstelle Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz im Rathaus, zog ein positives Fazit. „Nach einer kurzen Chaosphase, in der sich alle in ihren Rollen finden und auf die Krisensituation einstellen mussten, lief die Zusammenarbeit schon sehr routiniert ab“, so Außem in einer Pressemitteilung. „Für die erste Übung dieser Größenordnung bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.“

Bürgermeister Dirk Breuer sieht Hürth für den Krisenfall gerüstet. „Natürlich wünschen wir uns alle, dass so eine Situation gar nicht erst eintritt“, so Breuer, der an der Übung teilnahm. „Doch die Abläufe des Krisenmanagements sollen allen Stabsmitgliedern in Fleisch und Blut übergehen, so dass im Ernstfall alle notwendigen Maßnahmen routiniert abgewickelt werden können.“

KStA abonnieren