FC-Profis in der EinzelkritikZweimal Note 2 bei Sensation gegen Union – Damion Downs fantastisch

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Kölner Jubeltraube nach dem 3:2 durch Damion Downs.

Kölner Jubeltraube nach dem 3:2 durch Damion Downs.

Der FC dreht einmal mehr im Abstiegskampf eine Partie in der Nachspielzeit. Die Noten zum Spiel.

Marvin Schwäbe 4,5 Hatte seine stärkste Szene, als er Alidou davon abhielt, sich für den Rest des Nachmittags wegen einer Lappalie am Boden zu wälzen. Beim 0:1 ging der Ball zwar hart, aber nicht allzu platziert nah an ihm vorbei. Klärte nach Roussillons kümmerlichen Abschluss unnötigerweise zur Ecke.

Benno Schmitz (bis 45.) 4,5 Blieb zur zweiten Halbzeit in der Kabine, weil Köln auf Dreierkette umstellte. Holte sich vorher noch die fünfte Gelbe Karte und fehlt in Heidenheim, war von da an eingeschränkt in seiner Zweikampfführung. Klärte einmal sehr unambitioniert zur Ecke.

Dominique Heintz (ab 45.) 3 Links in der Dreierkette mit gutem Stellungsspiel. Sehr ordentliche Passquote, brachte mit seiner Routine Struktur in den insgesamt schaurigen Kölner Auftritt. Spielte eine wichtige Rolle.

Timo Hübers 3 Beim 0:1 nicht auf dem Posten. Hatte die mit Abstand meisten Ballkontakte seiner Mannschaft. Gewann viele Kopfbälle, besorgte den Elfmeter. Trug Zuversicht in seine Mannschaft.

Jeff Chabot 2,5 In einer insgesamt kopflosen Mannschaft einer der wenigen Spieler, die ihre Leistung unter Kontrolle hatten.

Max Finkgräfe 4 Zahlte gegen Trimmel und Volland so viel Lehrgeld, dass Christian Kellers Schwarze Null in Gefahr geriet. Schwieriger Nachmittag für den 20-Jährigen, der in der zweiten Halbzeit nach der Systemumstellung besser zurechtkam. Humpelte mit Knöchelverletzung vom Platz.

Denis Huseinbasic 4 Schien zumindest eine ungefähre Idee davon zu haben, wie dieses Fußballspiel für die Kölner funktionieren könnte. Doch seine durchaus gut gemeinten Versuche gingen fast ausnahmslos schief, wenngleich die zweite Hälfte besser geriet als die erste.

Eric Martel (bis 61.) 4,5 Verlegte sich aufs Kämpfen, verlor jedoch ungewohnt viele Bälle und hatte Schwierigkeiten, dem Spiel seiner Mannschaft Halt zu geben.

Mark Uth (ab 61.) 2 Hatte nach seiner Einwechslung mehr Offensivszenen als alle seine Kollegen in der Stunde zuvor kombiniert. War die Kölner Ein-Mann-Offensive, hatte außerordentliche Wirkung.

Faride Alidou (bis 75.) 5 Probierte im eigenen Strafraum eine Klärung per Fallrückzieher, was selbstverständlich schiefging. Bekam die Bälle oft in den Fuß gepasst, womit die Mitspieler seine Schwächen aufdeckten. Hatte Glück, dass er im Abseits stand, als er aus zwei Metern eine Großchance vergab. Unglückliche Aktion beim Handelfmeter.

Luca Waldschmidt (bis 20.) – Schon in der 4. Minute folgenschwer gefoult. Khedira sah für seine keine Karte – dafür aber in der 45. Minute, als er Hübers foulte. Damit fehlt er im Saisonfinale gegen Freiburg.

Florian Kainz 4,5 Verlor seine ersten Zweikämpfe auf der linken Seite kläglich. Im Zentrum besser, verwandelte den Strafstoß zum 1:2. Insgesamt erneut überwiegend ohne Effekt.

Sargis Adamyan (bis 45.) 5 Ein weiterer bedenklicher Auftritt des Stürmers, der körperlich und spielerisch den Anforderungen einer Bundesligapartie nicht gerecht wurde. Allerdings von seinen Kollegen mit einem Dauerbombardement an hohen Bällen auch bloßgestellt.

Linton Maina (ab 20.) 4 Zwei ordentliche Hereingaben, eine davon führte zum zu diesem Zeitpunkt sensationellen 3:2-Siegtreffer durch Damion Downs. Hatte extrem viele schlimme Aktionen, und es sprach für ihn, dass er weitermachte, statt weinend vom Platz zu rennen.

Steffen Tigges (ab 45.) 3 Kam für Adamyan und brachte es fertig, zunächst noch weniger eingebunden zu sein. Brachte dann den Kopf an Uths etwas verunglückten Schuss und lieferte damit ein echtes Mittelstürmertor. Wurde damit zu einem der unerwarteten Helden dieses Nachmittags.

Damion Downs (ab 75.) – Wieder mit einem außerordentlich wichtigen Tor. Der Teenager mag noch nicht der Spieler sein, der einer Bundesliga-Offensive über 90 Minuten Ziel und Richtung gibt. Aber er ist bereit, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein und die Chance zu ergreifen. Das tat er – fantastische Leistung.

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