Smart City Cologne-KonferenzDas sind die Ideen von Kölns klimafreundlichsten Start-ups

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Das Foto zeigt Menschen, die eine Messe besuchen. Zu sehen sind auch Stehtische und Werbe-Aufsteller.

Die Veranstaltung Smart City Cologne fand im Historischen Rathaus statt.

Bei der Konferenz wurde das Kölner Start-up „heygrün“ zum „Klima-Star 2024“ gewählt. Weitere Unternehmen stellten ihre Ideen vor.

Beim „Start-up-Pitch“ ging alles ganz schnell: Jeweils drei Minuten bekamen die Firmengründer Zeit, ihr Unternehmen vorzustellen. Zwei weitere Minuten waren für Nachfragen reserviert. Dann folgte die Abstimmung in der Piazzetta des Historischen Rathauses, wo sich an diesem Abend alles um Ideen zur Bekämpfung des Klimawandels drehte. Per Smartphone konnte das Publikum wählen, welches Kölner Start-up „Klima-Star 2024“ werden soll.

Alle zwei Jahre laden die Stadt und das Versorgungsunternehmen Rhein-Energie zur „Smart City Cologne-Konferenz“ ein. Junge Unternehmen und Initiativen aus Köln präsentieren ihre Projekte zum Thema Klimaschutz, dazu gibt es Diskussionsrunden und Experten-Vorträge. Zum „Klima-Star“ wurde am Ende „heygrün“ gewählt, eine Plattform, die ihre Kunden dabei unterstützt, Dächer zu begrünen. Bepflanzte Dächer seien ein „essentieller Bestandteil im Kampf gegen den Klimawandel“, so Mitgründer Daniel Porzig in seiner Bewerbungsrede.

Solaranlagen für den Balkon

Sie kühlten Innenstädte ab, schafften neue Lebensräume für Tiere und verbesserten die Luftqualität. Das Potenzial sei groß: „90 Prozent der Flachdachflächen sind nicht begrünt.“ Das überzeugte die Zuhörer, denen sich insgesamt fünf Unternehmen vorstellten. Zusammen mit dem ersten Preis durfte Porzig 3000 Euro in Empfang nehmen.

Den mit 1500 Euro dotierten zweiten Platz gab es für das Start-up „foodforecast“, das unter anderem Bäckereien mit möglichst präzisen Absatzplanungen dabei hilft, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Platz drei (500 Euro) belegte die Plattform „minimum energy“, die für Gebäude ganzheitliche Energiekonzepte erstellt.

Weitere Teilnehmer waren „Nomoo“, Produzent für veganes Eis, sowie „Yuma“, Anbieter für so genannte Steckersolaranlagen, die auf Balkons oder Terrassen platziert werden und den privaten Stromverbrauch reduzieren. Das Unternehmen wurde 2020 gegründet und wächst seitdem kontinuierlich. Schon seit 2023 boome der Absatz der Solarmodule, sagt Mitarbeiter Boris Krstic. Aufgrund diverser Erleichterungen, die die Bundesregierung kürzlich für Nutzer von „Balkonkraftwerken“ beschlossen habe, seien auch die Aussichten überaus sonnig.

Feicht: „Energiewende gelingt nur gemeinsam“

„Energiewende kann nur gelingen, wenn wir alle gemeinsam anpacken“, so Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der Rhein-Energie. Ähnlich sieht es William Wolfgramm, Beigeordneter für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften. Es seien sowohl die „großen Räder“ als auch kleine innovative Projekte nötig. Die großen Räder allerdings müssen allmählich in Fahrt kommen, will die Stadt ihre selbst gesteckten Ziele erreichen. Bis 2035 will Köln klimaneutral sein.

Derzeit produziert die viertgrößte Stadt Deutschlands jährlich aber immer noch rund 9,5 Millionen Tonnen CO2. „Wir müssen ins Doing kommen“, so Wolfgramm, der im vergangenen Jahr einen „Aktionsplan Klimaschutz“ vorstellte. Ob eine Technik zum Einsatz kommt, wie sie jüngst auf Island in Betrieb genommen wurde, steht aber in den Sternen. Die Anlage namens „Mammut“ saugt CO2 aus der Luft und speichert es unterirdisch. Solchen und ähnlichen Technologien widmete sich auf der Konferenz Influencer und Wissenschaftler Jacob Beautemps, der als Gastredner geladen war.

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