Kundgebung gegen Ausbau der A4Rodenkirchener Brücke soll stehen bleiben – Pläne laut Grünen „nicht zeitgemäß“

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Bürgerinnen und Bürger bei einer Veranstaltung der Bürgerinitiative A4 minus.

Bürgerinnen und Bürger bei einer Veranstaltung der Bürgerinitiative A4 minus.

In Poll fand am Wochenende eine Kundgebung der Bürgerinitiative A4 minus statt. Sie will den Ausbau der A4 im Kölner Süden verhindern.

Holzpfähle, Flatterband, Infoschilder – damit will die Bürgerinitiative A4 minus symbolisch darstellen, was der von der Autobahn GmbH beabsichtigte Ausbau der A4 inklusive Abriss und Neubau der Rodenkirchener Brücke für Poll und Köln bedeuten würde. Dazu hatte sie zu einer Kundgebung am Fuße der Rodenkirchener Brücke in Poll eingeladen. Diese müsste für die Planungen zum Ausbau der A4 zwischen Köln-Süd und Gremberg abgerissen und neugebaut werden.

Bürgerinitiative A4 spricht von Zerstörung von Naturraum

„Die Statik der Rodenkirchener Brücke lässt weitere Anbauten oder Verstärkungen nicht mehr zu“, heißt es seitens der Autobahn GmbH. Ein Ausbau auf acht Fahrspuren bedeute, „dass die Brücke vollständig neu gebaut werden muss“. Der Ausbau sei nötig, da es künftig mehr Lkw-Verkehr gebe, so ein Argument der Autobahn GmbH. Und genau diesen Ausbau will die Initiative verhindern. Denn der bedeute jahrzehntelange Bauzeit, Lärm und Schadstoffe, Zerstörung von Naturraum und Ignoranz des Klimaabkommens.

Vom Platz der Kundgebung sind die Holzpfähle weit entfernt. „Sie müssen ja auch die Baustelleneinrichtung mit berücksichtigen“, so Petra Heller von der Initiative. Den Anwesenden rät sie „mal einen Blick nach Leverkusen zu werfen“. Dort sei das Ausmaß sichtbar. Der Kölner Bundestagsabgeordnete der Grünen, Sven Lehmann, kritisierte vor Ort, die Planungen für den Ausbau des 5,6 Kilometer langen Autobahnabschnitts seien „nicht zeitgemäß“, zugrundeliegende Verkehrsdaten müssten neu erhoben werden. Das Problem: „Der Ausbau der A4 steht im Bundesverkehrswegeplan“, so Lehmann. Heißt, er soll kommen.

Wir haben also noch Zeit, die wir aber auch nutzen müssen
Sven Lehmann, Kölner Bundestagsabgeordnete der Grünen

Allerdings sei das Projekt nicht auf der Liste der Projekte, deren Planungen beschleunigt werden sollen. Das heißt, es gelten weiterhin Umweltverträglichkeitsprüfungen, verstärkte Bürgerbeteiligung und dergleichen. „Wir haben also noch Zeit, die wir aber auch nutzen müssen.“ Das will die Initiative tun. „Dieser Bundesverkehrswegeplan muss beerdigt werden“, so Petra Heller. Anstatt eines Ausbaus mit Abriss und Neubau der Brücke solle in gut funktionierende Streckensysteme und Infrastrukturen der Städte investiert werden. (rde)

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