HilfstransportRettungswagen aus dem Kreis Euskirchen werden in die Ukraine gebracht

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Die Organisatoren stehen vor den Rettungswagen, die in die Ukraine gebracht werden.

Mit den Rettungswagen werden Harald Fischer (M.) und sein Team in die Ukraine fahren.

Mit zwei Rettungswagen wird erneut Hilfe in der Not geleistet. Nach der Flut hatte die Stadt Leverkusen sie dem Kreis Euskirchen gespendet. Nun werden sie, mit Ausrüstung für Krisengebiete, in die Ukraine gebracht. 

Achtmal haben Harald Fischer und sein Team sich am Steuer vollgeladener Transporter auf den Weg zur ukrainischen Grenze begeben. Achtmal überbrachten sie Nahrungsmittel, Medikamente und   dringend benötigte Güter, um der Zivilbevölkerung, die  unter den Folgen des russischen Angriffskriegs leidet, Hilfe zu leisten. Am Donnerstag wird sich der Gründer des Hilfsprojekts „Sophie“ ein weiteres Mal auf die rund 17-stündige Reise begeben.

„Seit wir die ersten Bilder von flüchtenden Frauen und Kindern im Fernsehen gesehen haben, war   sofort klar, dass wir helfen müssen“, berichtete Harald Fischer.

Kreis Euskirchen erhielt die Rettungswagen nach der Flut

Obwohl jede Tour die letzte sein sollte, da die langen Fahrten und die aufwendige Organisation das Team immer wieder an die Grenzen brachte, hat eine Spende   den Frechener dazu bewogen, erneut aufzubrechen. Zwei Rettungswagen (RTW), die nach   der Flutkatastrophe für den   Kreis gespendet worden waren, sollen   nun ein weiteres Mal dringend benötigte Unterstützung leisten. Sie sind voll ausgestattet und zudem um Ausrüstung   für den Einsatz in einem Krisengebiet ergänzt worden.

„Nach der Flut bedurfte es auf vielen Ebenen unverzüglicher Hilfe“, erinnerte Landrat Markus Ramers. Im Bereich des Bevölkerungsschutzes sei sowohl personelle als auch materielle Unterstützung benötigt worden. Da auch RTW von der Flut zerstört worden waren, halfen die beiden von der Stadt Leverkusen gespendeten Fahrzeuge enorm. Turnusmäßig werden die RTW nun im Kreis ausgemustert. Sie werden in die Ukraine gebracht. Ramers: „Es ist wichtig und notwendig, dass die Fahrzeuge nun ein zweites Mal dorthin gebracht werden, wo sie weiterhin zum Einsatz kommen.“

Die Helfer fahren zum ersten Mal über die Grenze

Insgesamt 57 Transporte hat das Projekt „Sophie“ bereits an die polnisch-ukrainische Grenze überführt und dabei rund 170.000 Kilometer zurückgelegt. 189 Frauen und Kinder wurden durch das Team evakuiert. Dennoch bildet die am Donnerstag startende Fahrt eine Premiere. Erstmalig wird der Konvoi bis   Chmelnyzkyj im Westen der Ukraine fahren. „Es ist keine Angst, aber großer Respekt, der uns begleiten wird“, so Fahrer Michael Gau.   Doch diese   Fahrt sei eine Herzensangelegenheit.

So viel Mut und Engagement beeindruckte auch Hermann Greven, Leiter der Feuerwehr der Stadt Leverkusen, der die Fahrzeuge vor eineinhalb Jahren an den Kreis Euskirchen übergeben hatte. „Ich bin 1991 selbst mit einem Hilfskonvoi nach Rumänien gefahren und kenne daher den Einsatz, den Sie hier leisten. Es ist uns allen eine Freude, dass durch Ihr Engagement die Fahrzeuge eine gute Weiterverwendung erfahren, wo sie so dringend benötigt wird.“

Spenden für die „Sophie“-Projekte können nach Absprache mit Harald Fischer unter Tel. 0171/3649158 abgegeben werden.


Auch Rumänien Sunshine hilft

Mit Betten hilft die Roderather Organisation Rumänien Sunshine in der Ukraine. Wie Winfried Dederichs berichtet, wurden auf Bitten der ukrainischen Krankenhäuser 20 Krankenhaus-Betten vom Marien-Hospital in Bonn, fünf Dialysebetten einer Klinik aus Wesseling und 25 Betten vom Kreis Euskirchener DRK auf den Weg gebracht. Unterstützt wurden Dederichs und Michael Schnitker von Jörg Sand, Richard Kurt und Helfern des DRK Rheinbach.

Der Transport, zu dem auch weitere Hilfsmittel gehörten, wurde von Jörg Sand und einem Lkw-Fahrer der Firma Haribo in die Ukraine gebracht. Das Unternehmen hat laut Dederichs auch die Transportkosten übernommen. (eb)

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