AmtsgerichtLobeshymne und Schlager-Ständchen zum Abschied von Bensberger Richterin

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Bensberg. Amtsgericht. Abschied Amtsgerichtsdirektorin Johanna Saul-Krickeberg mit Familie.

Zu ihrer Verabschiedung hat die Bensberger Amtsgerichtsdirektorin Johanna Saul-Krickeberg Familienangehörige mit ins Gericht gebracht.

Ein gesungener Schlager von den Justizmitarbeitern und eine gesprochene Lobeshymne: Abschied von den Chefinnen des Bensberger Amtsgerichtes.

Falls die Angehörigen der Bensberger Amtsgerichtsdirektorin Johanna Saul-Krickeberg noch nicht gewusst haben sollten, was für eine tolle Arbeit als Richterin und Justizmanagerin ihre Familienoma in den letzten Jahrzehnten geleistet hat: Seit Donnerstagnachmittag wissen es alle ganz genau und offiziell. Denn der Chef der Bensberger Chefin, Kölns Landgerichtspräsident Roland Ketterle, lobte die 66-Jährige bei ihrer Verabschiedung in den höchsten Tönen.

Sie haben andere nie spüren lassen, dass Sie klüger sind.
Landgerichtspräsident Roland Ketterle

Vor weit über 100 Gästen – neben Gerichtsmitarbeiterinnen und Richterinnen auch Bewährungshelferinnen, Wachtmeisterinnen und Rechtsanwältinnen jedwedes Geschlechts  - nannte er sie einen „Glücksfall für die Justiz“, pries Scharfsinn, Kreativität, Kraft und Geradlinigkeit, um hinzuzufügen: „Sie haben andere nie spüren lassen, dass Sie klüger sind.“

Bensberg. Amtsgericht. Abschied Amtsgerichtsdirektorin durch LG-Präsident Roland Ketterle

Lobt Scharfsinn, Kraft und Geradlinigkeit der scheidenden Bensberger Amtsgerichtsdirektorin: Landgerichtspräsident Roland Ketterle mit Johanna Saul-Krickeberg.

Wohl auch für als Vorbild für die vielen jungen und mitteljungen Leute, die sich angesichts des absehbaren Wolkenbruchs auf dem Gerichtsflur im ersten Obergeschoss statt im Hof versammelt hatten, pries Ketterle die Haltung der Chefin „nicht Probleme aufzuzeigen, sondern Probleme zu fixen und sie zu lösen. Das hat Sie immer ausgezeichnet.“

Ketterle: Für Revolution ist Justiz „nicht ausgebildet“

Die Justiz, so der Gerichtspräsident augenzwinkernd, sei nicht revolutionär: „Das ist nicht unsere Kernkompetenz. Dafür sind wir nicht ausgebildet.“ Aber die Zukunft zu gestalten, sei wesentliche Aufgabe, und daran habe Saul-Krickeberg entscheidend mitgewirkt.

Saul-Krickeberg bedankte sich bei allen für die tolle Zusammenarbeit. Das tat sie nicht allein, sondern abwechselnd mit ihrer im März in den Ruhestand gegangenen Stellvertreterin, der Schöffengerichtsvorsitzenden Birgit Brandes, mit der sie die Gäste danach auch gemeinsam zum Grillfest einlud.

Saul-Krickeberg über die Nachfolge-Regelung erfreut

Die aktuellen Probleme durch permanente Arbeitsverdichtung und den außerhalb der Richterschaft noch nicht vollzogenen Generationswechsel im Gericht sprach sie trotz Feierlaune an, zeigte sich aber auch erfreut, dass nach ihr und Brandes nun die Richterinnen „Marion Tettinger und Sibille Kozina wie es aussieht die Leitung des Amtsgerichts“ übernehmen werden.

Bevor danach, pünktlich zum Wolkenbruch, das erste Würstchen gegessen und das erste Bier getrunken werden konnte, gab es Abschiedsgeschenke für die Pensionärinnen. Darunter ein Auftritt der Künstlerin Nina Knecht, die direkt zu Beginn „Mit 66 Jahren“ vortrug. Den Udo-Jürgens-Klassiker hatte die Bensberger Justiz-Community zu „Johannas und Birgits ,Eurovision' Abschiedssong“ umgetextet und trug ihn gemeinsam mit Knecht vor – das gab 12 Punkte, natürlich … 

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