Ein Brot zum JubiläumBedburger Bäckerei Boveleth wird 111 Jahre alt

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Die Bäckerei Boveleth wird 111 Jahre alt. Susanne Breuer, Philip Palubicki, Bäcker Guido Boveleth und Leoni Michael (v.l.) feiern.

Bedburg-Kirchherten – Das 110-jährige Bestehen seiner Bäckerei wollte Guido Boveleth nicht feiern, wohl aber in diesem Sommer die 111 Jahre. „Das ist im Rheinland mehr wert“, sagt der 52-Jährige, der den Betrieb im Jahr 2005 mit Frau Clare in vierter Generation übernommen hat.

Gegründet wurde die Bäckerei am heutigen Standort in Kirchherten am 25. August 1911 von den Geschwistern Adele und Peter Boveleth. Nach Peters Tod 1930 führte dessen Frau Gertrud die Bäckerei fort, nach ihrem Tod wiederum lag der Betrieb der Bäckerei in der Hand ihres zweiten Mannes Matthias Valder. Und nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete die nächste Generation der Boveleths den stillgelegten Betrieb wieder.

30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

1956 ging die Bäckerei in die Hand von Gerhard Boveleth und dessen Frau Lotti über. Die anderen Geschwister wurden ausbezahlt. Und 20 Jahre später, 1976, wurde Sohn Peter Boveleth der Chef im Laden – der Vater von Guido Boveleth.

In all den Jahren ist die Bäckerei stetig gewachsen und modernisiert worden. 2007 ist die Backstube von 50 auf 130 Quadratmeter gewachsen – mit Teigbereitung und klimatisierter Konditorei. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Bäckerei inzwischen, dazu seit 2015 ein Café in Kaster. Einen Ruhetag gönnt sich das Team nicht. „Aber das könnte sich ändern, weil es schwieriger wird, Personal zu finden“, sagt Guido Boveleth.

Brot nur mit Dinkelmehl

Der Bäckermeister betont, das in seiner Backstube alles reines Handwerk sei. „Wir haben keine Automation, alles wird frisch gebacken“, versichert Boveleth. „Wir sind die Handwerksbäckerei von nebenan. Nicht mehr und nicht weniger.“ Für alle Brote würde ausnahmslos Dinkelmehl verwendet. „Wir benutzen schon seit mehreren Jahren kein Weizenmehl mehr für die Brote, nur noch für Brötchen und Weck.“ Und ebenfalls seit Jahren setze er Salz ohne E-Zusatzstoffe ein. „Diese Stoffe sind eine Rieselhilfe, aber nun mal nicht gesund.“

Bekannt ist die Bäckerei vor allem für ihr vielfach ausgezeichnetes Schwarzbrot, die Weckchen und Weckmänner oder auch die Puddingteilchen. „Wir verwenden nur selbstgekochten Pudding“, sagt Boveleth, dessen Tochter Desirée ebenfalls im Betrieb arbeitet.

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Am Sonntag, 28. August, findet in der Bäckerei ein Tag der offenen Tür statt, an dem auch im Holzofen gebacken wird. Der Erlös aus dem Verkauf von Zuckerwatte, Popcorn, Waffeln, Softeis und mehr soll an die Kinderkrebshilfe in Bonn gehen. In der „Jubiläumswoche“ zuvor gibt es täglich wechselnde Angebote, und aus dem Verkauf des im August angebotenen „111-Jahre-Brotes“ sollen jeweils 50 Cent ebenfalls an die Kinderkrebshilfe gespendet werden.

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