Der HundeprofiMartin Rütter gibt Erftstädter Hundehaltern Erziehungstipps

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Wie eigenständig Hunde sein können, zeigte Martin Rütter in einem Film.

Wie eigenständig Hunde sein können, zeigte Martin Rütter in einem Film.

  • Vor 350 Besuchern und mit Corona-Hygienekonzept gab Hundeprofi Martin Rütter in der Sommerkultur-Arena in Erftstadt-Lechenich Erziehungstipps für Hundehalter.
  • „Erftstadt, das ist für mich ein Heimspiel“, begrüßte Rütter sein Publikum.
  • Schließlich habe er mal in Scheuren gewohnt, dort habe es mit ihm und den Hunden angefangen.

Erftstadt-Lechenich – Punkt 20 Uhr hörte der Regen auf, und über Erftstadt war blauer Himmel zu sehen. Zwar fühlten sich die Stühle und Bänke auch nach dem Trockenwischen noch ziemlich klamm an, doch das störte augenscheinlich keinen der etwa 350 Besucher, die am Samstagabend zu Hundetrainer Martin Rütter in die Sommerkultur-Arena im Wirtschaftspark am Albert-Einstein-Ring gekommen waren.

Um auch in Zeiten der Corona-Pandemie Kultur auf die Bühne zu bringen, hat die Firma PA-Line Mediatechnik ein Hygienekonzept entwickelt und mit Unterstützung der Stadt Erftstadt eine gut 3000 Quadratmeter große Wiese direkt neben ihrem Firmengebäude in die „Kultursommer-Arena“ verwandelt. „Erftstadt, das ist für mich ein Heimspiel“, begrüßte Rütter sein Publikum. Schließlich habe er mal in Scheuren gewohnt, dort habe es mit ihm und den Hunden angefangen. Mittlerweile ist der „Hundeprofi“ durch das Fernsehen bundesweit bekannt.

Hundetrainer spricht Publikum unmittelbar an

Bevor er im Dialog mit seinen Gästen über deren Probleme mit den Vierbeinern sprach, gab es einen Vortrag über eine Islandreise im Winter von Rütters Freund Detlef Steves. Danach kam der Hundetrainer von der Bühne und sprach sein Publikum unmittelbar an.

Der Hundetrainer suchte das Gespräch mit dem Publikum, das Fragen stellen konnte.

Der Hundetrainer suchte das Gespräch mit dem Publikum, das Fragen stellen konnte.

Eine Frau berichtete von ihren Jack-Russell-Terriern. Ein Hund sei ein Jahr alt, der zweite fünf Monate. Die Hunde bellten zwar nicht mehr, wenn es an der Tür klingele, wohl aber, wenn sie im Garten seien und jemand vorbeigehe. „Die Hunde bellen, und die Leute gehen weiter“, sagte Rütter. Das bestätige den Tieren, dass sie alles richtig gemacht hätten. „Die Hunde wissen ja nicht, dass die Leute auch ohne ihr Bellen weitergegangen wären.“

Erziehungstipps in humorvoller Weise

Er riet, die beiden nur noch an der Leine in den Garten zu lassen und sofort zurückzurufen, wenn sie bellten. Wenn die Hunde kämen, sei es gut, kämen sie nicht und bellten weiter, dann solle man sie an der Leine ins Haus führen, die Tür schließen, die Rollladen herunterlassen und die Tiere mindestens zehn Minuten im Haus lassen.

Ein anderer Besucher berichtete, sein Hund wolle nicht mit ihm spazieren gehen, sondern nur mit seiner Frau. „Das kann daran liegen, dass Ihr Hund Ihre Frau für unselbstständig hält“, erklärte Rütter. Er riet, dass in den nächsten sechs Wochen nur der Mann den Hund streicheln, füttern und ausführen solle.

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In humorvoller Weise berichtete der Entertainer, dass Hunde viele Entscheidungen selbst träfen. Abends stehe es oft 70:5 für den Hund: Ob er sein Frauchen auffordere ihn zu streicheln, ihm ein Leckerchen zu geben oder mit ihm Gassi zu gehen, immer entscheide der Hund. „Beim Hundetraining geht es nicht darum, hart zu sein“, so Rütter. Man müsse nur eine klare Linie zeigen.

„Martin Rütter ist einfach klasse“, sagte Carina Sommer (20). Mit Lisa Baumann (24) war sie eigens aus Remscheid gekommen – allerdings ohne Regenschirm oder -mantel. Ihre nasse Kleidung spürten sie kaum, versicherten sie. „Der Weg lohnt sich immer, denn für die Erziehung meines Hundes Fine habe ich schon sehr viele gute Tipps von Martin Rütter bekommen“, sagte Sommer.

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