Kölner Fan-Aktion „nicht genehmigt“FC-Sportchef Keller ärgert sich über Choreo auf Südtribüne

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Neben den Vereinsfarben des 1. FC Köln waren vor dem Spiel gegen Mainz auch die blau-weiß-roten von Paris St. Germain zu sehen.

Neben den Vereinsfarben des 1. FC Köln waren vor dem Spiel gegen Mainz auch die blau-weiß-roten von Paris St. Germain zu sehen.

Vor dem Anpfiff gab es eine Choreo, die es so nicht hätte geben dürfen. Zudem bestätigt Keller den nächsten Schritt gegen das Fifa-Urteil.

Dass sich da etwas auf der Südtribüne zusammenbrauen musste, war schon einige Minuten vor dem Abpfiff offensichtlich. Denn neben den Vereinsfarben des 1. FC Köln waren auch die blau-weiß-roten von Paris St. Germain zu sehen.

Und kurz vor dem Anpfiff des Bundesligaspiels gegen Mainz 05 war sie dann auch zu sehen, die Choreographie, mit der die Kölner Ultra-Gruppierung „Wilde Horde“ ihre 20-jährige Freundschaft zu den „Supras Auteuil“ aus Paris feierte. Einer Hooligan- und Ultra-Gruppierung, die einen sehr zweifelhaften Ruf hat. Und – wenig verwunderlich – war die Choreo vom 1. FC Köln nicht genehmigt worden, wie Sport-Geschäftsführer Christian Keller später mitteilte.

Unpassende Choreo aufgrund der „Vorkommnisse in Nizza“

„Es gab einen Grund, warum die Choreo nicht genehmigt worden ist. Das Motiv mit der 20-jährigen Freundschaft ist eigentlich Pillepalle und harmlos, aber in Verbindung mit den Vorkommnissen in Nizza, die nach wie vor in den Köpfen drin sind, ist sie mehr als unpassend. Und das war der Grund, warum wir die Choreo nicht genehmigt hatten“, sagte Keller.

Alles zum Thema Christian Keller

Der Hintergrund: Vor dem Gruppenspiel des 1. FC Köln in der Conference League bei OGC Nizza am 8. September 2022 hatten Mitglieder der Supras zunächst am Kölner Fan-Marsch vom Stadt zum Stadion und später an den Ausschreitungen und Gewaltaktionen in und um das Stade de Nice teilgenommen. Die Supras waren einst ein Teil der Fanszene von Paris Saint-Germain, doch seit 2010 war die Hooligan- und Ultra-Gruppierung per Vereinsdekret aufgelöst und verboten worden.

Christian Keller: „Aber man weiß ja, wie das in Köln ist“

Die FC-Ultras schafften es an diesem Samstag, die Utensilien für die Choreo ins Stadion zu schmuggeln. Zum Ärger von Keller. „Alles, was nicht genehmigt ist, gehört eigentlich nicht ins Stadion. Aber man weiß ja, wie das in Köln ist. Das Stadion hat viele Zäune, wo dann auch mal Sachen ins Stadion gelangen, die nicht genehmigt sind“, führte der Sportchef aus. Bereits beim Heimspiel gegen Hoffenheim Ende Oktober des vergangenen Jahres hatten die FC-Ultras mit einem riesigen Banner ihre Solidarität mit den Supras bekundet, jetzt folgte eine neue Aktion, die für die Kölner Vereinsverantwortlichen eine Provokation darstellen dürfte.

Auch der Einlass ins Rhein-Energie-Stadion verlief an diesem Samstag nicht problemlos. Offenbar aufgrund von Sicherheitsbedenken durften die Fans erst ab 14 Uhr in die Arena, Keller sprach hingegen davon, dass „logistisch etwas nicht gepasst“ habe.

1. FC Köln schickt Unterlagen an den internationalen Sportgerichtshof Cas

Keller erklärte zudem, dass der Verein am Montag die Unterlagen an den internationalen Sportgerichtshof Cas nach Lausanne verschicken wird, um gegen das drakonische Fifa-Urteil samt der einjährigen Transfersperre in Berufung zu gehen. Bis zum 20. April hat der FC dazu Zeit.

In den vergangenen Tagen brüteten die Kölner Klubbosse mit ihren Anwälten an der Erklärung, der Klub hatte sich dafür extra noch die Dienste einer renommieren Kanzlei aus der Schweiz gesichert.

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