Extremer Sonnensturm tobt weiterPolarlichter über Köln und Region am Montag weiter möglich

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Polarlichter sind über dem hessischen Hochtaunuskreis in grellem Pink und in grellem Orange zu sehen. Die Chance auf Polarlichter ist durch einen extremen Sonnensturm über Deutschland derzeit deutlich erhöht.

Die Chance auf Nordlichter über der Mitte Deutschlands wie hier im hessischen Hochtaunuskreis ist weiter enorm hoch. Seit Sonntag sind sie auch regelmäßig über Köln und der Region zu sehen.

Spektakuläre Polarlichter sind auch in der Nacht zu Dienstag über Deutschland möglich. Auf der Sonne bildet sich die nächste Sturmfront.

Die Chance auf seltene Polarlichter über Köln und der Region ist auch in der Nacht von Montag (13. Mai) auf Dienstag weiterhin erhöht. Ein extremer Sonnensturm macht die teils außergewöhnlichen Verfärbungen am Himmel über Deutschland in der vierten Nacht infolge nicht unwahrscheinlich. 

Der Sonnensturm verursachte nicht nur die extremsten Schwankungen im Magnetfeld der Erde seit mehr als 60 Jahren, erstmal seit 1921 waren die Polarlichter (Aurora borealis) auch in südlicheren Regionen der Nordhalbkugel deutlich zu erkennen. In den nächsten Wochen sind weitere Polarlichter in Köln und der Region möglich.

Polarlichter: Chancen am Montag in Köln und der Region erhöht – Forscher mit erster Prognose

Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) sieht in der Nacht zu Dienstag laut aktuellen Prognosen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Polarlichter über Deutschland. Grundlage dafür ist der sogenannte Kp-Index. Dieser misst, vereinfacht gesagt, auf einer Skala von 0 bis 9 die Stärke des aktuellen Sonnensturms.

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Von Freitag bis Sonntag erreichte der Kp-Index seinen Höchstwert von 9, wodurch Polarlichter sogar im Alpenraum zu sehen waren. Bei guter Sicht war das spektakuläre Naturereignis in nahezu ganz Deutschland zu sehen. In der für die Nacht zu Dienstag wird ein Höchstwert von 4,67 erwartet, ein deutlich erhöhter Wert im Vergleich zu den üblichen Messungen. 

Extremer Sonnensturm: DWD sieht gutes Wetter für Polarlichter über Deutschland

Die Wahrscheinlichkeit auf Polarlichter über Köln und der Region ist damit weiter erhöht, allerdings deutlich geringer als noch in den vergangenen Tagen. Die Wetterbedingungen sind laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dabei günstig: Einzig in Süddeutschland wird dichtere Bewölkung oder Nebel erwartet.

Die US-amerikanische Umweltbehörde NOAA schätzt die Wahrscheinlichkeit zwar auf „gering“ ein, die besten Chancen gebe es aber um Mitternacht. Wer Polarlichter sehen möchte, sollte sich am besten einen dunklen Ort mit freier Sicht in Richtung Norden suchen. In Städten wird es schwierig, die bunten Lichter zu entdecken.

Seltenes Naturspektakel: Magnetsturm löst höchste Warnstufe bei Weltraumforschern aus

Nordlichter in südlicheren Gefilden sind enorm selten, zuletzt hatte ein extremer Sonnensturm in den Jahren 1921 und 1859 Polarlichter über Deutschland verursacht. Der derzeit tobende Sonnensturm soll noch in den kommenden Wochen anhalten und nach einer kurzen Ruhephase wieder die höchste Stärke erreichen.

Die Polarlichter entstehen dabei durch sogenannte koronalen Massenauswürfe (CME), durch die Partikel aus dem Weltraum auf die Erdatmosphäre treffen, die zudem durch die Magnetstürme zusammengedrückt wird. Die Partikel aus der Erdatmosphäre werden dadurch zum Leuchten gebracht.

Polarlichter über Deutschland: Chance Aurora borealis in den nächsten Wochen deutlich erhöht

Sollte der derzeit tobende Sonnensturm erneut die höchste Warnstufe „Extrem“ erreichen, kann es nicht nur zu Polarlichtern kommen. Mögliche Folgen sind auch Einschränkungen in der Funktion zahlreicher Satelliten, durch die GPS-Daten und Navigationssysteme durcheinandergebracht werden können.

Sonnenstürme sind nicht ungewöhnlich, der jetzige Sturm ist laut Angaben der US-Weltraumforscher aber ungewöhnlich stark. Durch starke Eruptionen auf der Sonne hatte sich zuletzt ein Teil der Sonne abgelöst. Forscher der Nasa hatten befürchtet, dass das Magnetfeld der Erde dadurch schwer gestört hätte werden können. (shh)

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