60 Jahre Kontakt mit Marly-le-RoiMit einer Brieffreundschaft fing Leichlingens Städtepartnerschaft an

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Gäste des Festaktes 60 Jahre Partnerschaft Leichlingen-Marly-le-Roi in der Stadthalle Bergisch Neukirchen

Auch für den Festakt zur 60-jährigen Städtepartnerschaft mit Marly-le-Roi mussten die Leichlinger in die Stadthalle Bergisch Neukirchen ausweichen.

Seit 60 Jahren steht die Verbindung zwischen dem Speckgürtel von Paris und der Blütenstadt an der Wupper.

Alles fing mit einer Leichlingerin an, die Kontakt zu einem Mädchen in Marly-le-Roi aufnahm. Es ergab sich eine Brieffreundschaft. Der französische Bürgermeister bekam das mit. Die Idee einer Städtepartnerschaft mit einer deutschen Stadt war geboren. Wenig später reisten der Bürgermeister und das französische Mädchen nach Leichlingen, besuchten Brieffreundin und Bürgermeister. Es ging herzlich zu, aus der Idee wurde tatsächlich eine Partnerschaft. Das war 1964. 

Die lief zunächst unter städtischer Regie. Später musste ein Verein her, um Reisen und andere Aktivitäten zu finanzieren. Das ist auch heute noch so. Jedes Jahr abwechselnd kommen Bewohner der Stadt im Pariser Speckgürtel für ein Wochenende nach Leichlingen – oder eben andersherum. In diesem Jahr gab es Besuch in der Blütenstadt; am Freitag kam der Bus aus Marly an.

Am ersten Tag ist immer Ausflug

Am ersten Tag – auch das ist Tradition – gibt es einen Ausflug. Diesmal nach Hattingen, wo auch noch ein Hochofen steht. Am Samstag war dann „Familientag“. Dann ist die Gastfamilie am Zug. „Durch die Unterbringung in Familien sind über die Jahre echte Freundschaften entstanden“, sagt Hermann Brandl aus dem Vorstand des Freundeskreises Marly-le-Roi.

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Musikgruppe beim Marly-Festakt auf der Bühne der Stadthalle Bergisch Neukirchen

Es gab nicht nur Reden, sondern auch Musik in der Stadthalle Bergisch Neukirchen.

Die engen Verbindungen standen auch bei der Jubiläumsfeier im Vordergrund. Die Stadthalle in Bergisch Neukirchen war festlich geschmückt, an den runden Tischen saßen gemischt deutsche und französische Mitglieder der jeweiligen Vereine. An einer Fotobox lagen lustige Utensilien für Quatsch-Aufnahmen. Vor dem Essen standen einige Reden – selbstverständlich auf Französisch und Deutsch. Hannelore Fohlmeister-Waßenberg, die neue Vorsitzende des Marly-Freundeskreises, hofft, dass der kulturelle Austausch weiter so gut funktioniert wie zuvor. Es gab aber nicht nur Worte: Zwischendurch bestritt die Leichlinger Musikschule das Programm.

Der Sonntag stand im Zeichen eines Essens im Leichlinger Bürgerhaus. Auch dort gab es Musik, französische und deutsche Musiker spielten ein kleines Konzert: 19 Künstler des Conservatoire Roger Bourdin de Marly nutzten die Gelegenheit für eine Kooperation mit der Leichlinger Musikschule. Völkerverständigung geht nicht nur mit Worten.

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