Verteilung ab 1. SeptemberJodtabletten helfen nicht allen – das müssen Sie wissen

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Das Atomkraftwerk Tihange des Betreibers Electrabel.

Kreis Euskirchen – Am 1. September startet in der Region Aachen die Vorverteilung der Jodtabletten (Kaliumiodidtabletten).

Sie sollen helfen, die gesundheitlichen Gefahren bei einem Gau im Atomkraftwerk Tihange zu mildern. Näheres zu der Aktion gab die Koordinierungsstelle für die Verteilung der Jodtabletten jetzt bekannt.

Für wen sind die Tabletten gedacht?

Für die Menschen in Stadt und Städteregion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg, die jünger als 45 Jahre sind, sowie für Schwangere und Stillende unabhängig von ihrem Alter. Die Tabletten sind für die Bürger kostenfrei.

Wie erhält man die Tabletten?

Der Haushaltsvorstand kann einen Bezugsschein für Jodtabletten online über das jeweilige Internetportal von Stadt oder Städteregion beziehungsweise der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg beantragen.

Der Bezugsschein wird nach der Überprüfung der Angaben auf digitalem Weg zugestellt und kann dann ausgedruckt werden. Er kann in einer der teilnehmenden Apotheken eingelöst werden – eine Übersicht hierzu gibt es auf der Internetseite der Apothekerkammer Nordrhein (www.aknr.de).

Zu den Tablettenblistern geben die Apotheken einen Informationsflyer und einen Beipackzettel an die Bezugsberechtigten aus. Die Aktion läuft insgesamt drei Monate, also bis zum 30. November. Anträge auf Bezugsscheine können allerdings nur bis zum 15. November gestellt werden.

Wann dürfen die Tabletten eingenommen werden?

Auf keinen Fall sollen die Jodtabletten vorsorglich eingenommen werden. „Eine nicht zeitentsprechende Einnahme ist nutzlos und sogar schädlich“, stellt die Koordinierungsstelle klar.

Für Menschen, die älter als 45 Jahre sind, sei das Risiko durch die Nebenwirkungen der Jodtabletten größer als das Risiko einer zukünftigen Schilddrüsenkrebserkrankung. Daher gelte: Jodtabletten dürfen nur nach entsprechender Aufforderung der Katastrophenschutzbehörde eingenommen werden.

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Gibt es weitere Anleitungen?

Ja. Ergänzend zu der nun beginnenden Vorverteilung der Jodtabletten gibt es seit dem Frühjahr eine Informationsbroschüre.

In dem Heft „Information für die Bevölkerung in der Umgebung der Kernkraftwerkes Tihange (B)“ wird erklärt, wie die Katastrophenschutzbehörden im Ernstfall für eine Information der Bevölkerung sorgen und welche Verhaltensregeln empfohlen werden. Und es geht um Vorsorge- und Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten.

Die Broschüre kann über die Homepages der beteiligten Gebietskörperschaften aufgerufen und herunter geladen werden.

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