Altes MuseumsgebäudeEin leeres Haus voller Kunst

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Die Regale sind noch voll mit Objekten aus dem Rautenstrauch-Joest-Museum. (Bild: Franz Schwarz)

Die Regale sind noch voll mit Objekten aus dem Rautenstrauch-Joest-Museum. (Bild: Franz Schwarz)

Köln – Es ist ein Schmuckstück, aber etwas in die Jahre gekommen. Es liegt in einem der lebhaftesten Viertel der Stadt. Seit Ende 2008 steht das repräsentative Gebäude am Ubierring 45 leer, ein großes Banner an der Fassade erläutert warum: Im Oktober vorigen Jahres ist das Rautenstrauch-Joest-Museum im Kulturquartier am Neumarkt neu eröffnet worden.

Nun hatte das Kulturforum („Kölns Kultur nicht ins Gerede, sondern ins Gespräch bringen“) zum Ortstermin geladen, zur Führung durch das ehemalige Museum in der Südstadt. „Wir kehren den normalen Prozess um“, so Hans-Georg Bögner, „wir schauen uns die Sachen erst an, bevor wir darüber reden.“ Stimmt natürlich nicht so ganz, denn die Diskussion über die Zukunft des Gebäudes beschäftigt seit Jahren die Kulturinteressierten der Stadt. Im Dezember 2010 einigten sich die ehemaligen Konkurrenten, die Rheinische Musikschule und die Initiative „Luxet“, auf eine gemeinsame Nutzung. Und so war der kurze Rundgang durchs Haus beispielsweise für Joachim Kühn von Luxet keine Reise ins Abenteuer: „Das kenne ich alles schon.“

Irdenware wartet auf den Umzug

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„Die Fenster haben nur eine Einfachverglasung“, registrierte der eine, „hier passt ’ne Menge rein“ konstatierte jemand anders im ehemaligen Saal der Kammerspiele, eine Besucherin prüfte hüpfend, was der Holzboden aushält. Neu war für viele, dass das Haus bei weitem nicht leer ist: Die Depots sind voll, an den Wänden hängen Speere und Schilder, in den Regalen warten Irdenware, Bronzegefäße und Holzskulpturen auf den Umzug zum Neumarkt. „Da ist auch noch was drin“, sagte Ludwig Theodor Rautenstrauch, als er eine der Schubladen in den Lagerräumen aufzog. Zuvor hatte der Enkel des Museumsstifters die Gäste begrüßt, wobei er nachdrücklich das Anliegen der Familie vorbrachte, das Haus weiter kulturell zu nutzen.

Das war auch Konsens bei der anschließenden Gesprächsrunde in der Severinstorburg, an der Michael Kobold von der Musikschule sowie Joachim Kühn von Luxet (die Initiative will jungen Leute Film und Medien näher bringen) sowie die Dezernentinnen Agnes Klein und Ute Berg teilnahmen. Man arbeite an einem gemeinsamen Konzept, hieß es, bemühe sich um die Finanzierung. Doch es gibt auch Konkretes: Eine Stifterin habe 500.000 Euro zur Finanzierung eines Tanzsaals in Aussicht gestellt – und zwar schriftlich.

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