Beliebte PflanzeStorchschnabel verschönert jeden Garten

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Die Storchschnabel-Art Geranium cinereum (BILD: GERKE)

Die Storchschnabel-Art Geranium cinereum (BILD: GERKE)

Keine Frage: Der Storchenschnabel (botanisch: Geranium) ist ein Alleskönner in unseren Gärten. Ob als Bodendecker, Farbklecks im Steingarten oder aber in der Staudenrabatte - überall fühlt sich die vielseitige Pflanze zu Hause. Dabei ist der Storchenschnabel, der bereits seit mehr als 400 Jahren kultiviert wird, ursprünglich gar nicht für den Ziergarten gedacht gewesen, sondern nur als Heil- und Duftpflanze angebaut worden. Erst im Laufe der Jahre und mit zunehmender Gartenkultur wurde er auch als Zierpflanze entdeckt. Damit setzten dann die Züchtungsversuche ein. Heute ist es Hauptziel der Züchter, neue, leuchtende Farben und trockenheitstolerante Bodendecker zu ziehen.

Der Bodendecker

Alle Storchschnabel sind für flächige Pflanzungen gut geeignet. Die höher wachsenden Sorten haben leider die Angewohnheit bei starken Niederschlägen oder starkem Wind sich niederzulegen oder auseinanderzufallen. Gruppenpflanzungen mit verschiedenen Stauden lassen diesen Nachteil nicht so auffallen. Geranium macrorrhizum ist besonders im Bereich des oft sehr trockenen Gehölzrandes eine vortreffliche bodendeckende Staude. Große Flächen können sehr schnell begrünt werden. Dazu kommen je nach Sorte weiße, rosa oder rosarote Blüten. Alba, Spessart, Bevan's Variety sind bewährte Sorten. Wer noch größere Flächen im naturnahen Bereich mit Storchschnabel begrünen möchte kann den zweijährigen Stinkenden Storchschnabel (G.robertianum) mit den rötlichen Blättern, den Wiesenstorchschnabel (Geranium pratense) und die Geranium x oxonianum Sorten einsetzen. Sie säen sich recht leicht aus und verwildern sehr schnell. Nicht so stark im Wuchs und für kleinere Flächen ist das Geranium x cantabrigiense mit seinen Sorten sehr gut geeignet. Diese Kreuzung aus dem Dalmatien-Storchschnabel (Geranium dalmaticum) und Balkan- Storchschnabel (G. Geranium macrorrhizum) ist immergrün und ein sehr guter Bodendecker für Beetränder, aber auch unter Gehölzen. Bei uns wächst er unter einer mehrstämmigen Himalaya-Birke (Betula jacquemontii), Sorten mit weißen, rosa und pinkfarbenen Blüten sind im Handel. Die dunkel gebänderten Blätter des Braunen Storchschnabels ( G.phaeum) sind eine Abwechslung in der Farbe und können durchaus kleinere Flächen komplett bedecken. Da er nicht aufdringlich ist und sich auch über Samen vermehrt, ist dieser Storchschnabel ein Gartenvagabund, der andere Pflanzen nicht verdrängt und charmant Lücken füllt.

Im Steingarten

Im Steingarten sind die niedrig bleibenden Geranium mit guter Trockenheitstoleranz besonders schön anzusehen. Dalmatien-Storchschnabel (Geranium dalmaticum), Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) und Zwerg-Storchenschnabel (Geranium cinereum) mit ihren Sorten machen auch in der Trockenmauer eine gute Figur. Schöne Herbstfärbung und teilweise immergrüne Blätter tragen zur vielfältigen Verwendung bei. Bei der Kombination mit anderen Pflanzen sollten die Partner nicht zu stark wachsend sein, die Schönheit der kleineren Storchschnabel fällt dann nicht mehr auf.

Staudenrabatte

In Gesellschaft mit Rosen und anderen Gehölzen sind die Storchschnabel nicht zu ersetzen. Kaum eine andere Staude hat das intensive Blau der Geranium x magnificum oder die violetten bis Magenta Farbtöne der Geranium psilostemon und G.sanguineum-Sorten. Der Armenische Storchschnabel (G.psilostemon) mit seiner bis über einen Meter imposanten Höhe kommt ursprünglich aus Armenien / Osttürkei und fällt durch die leuchtenden Blüten mit schwarzem Auge auf. Der Kaukasus-Storchschnabel (G.renardii) hält sich mehr im Hintergrund und seine graugrünen Blätter und die blasslila Blüten bringen Ruhe ins Staudenbild und lassen kräftige Farben anderer Stauden noch mehr leuchten. Besonders schön mit den etwas steifen Bartiris in kräftigen Farbtönen. Sehr lang anhaltend blühend sind Geranium sanguineum (Mai bis September), Geranium psilostemon (Juni bis September) und die violettrote Hybride „Tiny Monster“ (Juli bis Oktober).

Naturnaher Garten

Der Garten, der so geplant und gepflanzt wird, dass die Pflanzen in Gruppen siedeln und sich ausbreiten. Jedes Jahr hat dieser Garten ein verändertes Bild, da die Stauden im Garten wandern dürfen. Je nach Entwicklung der einzelnen Arten wird vom Gärtner schonend eingegriffen. Spontan ansiedelnde Wildstauden können toleriert werden. So erscheinen oft Stinkender Storchschnabel und Wiesenstorchschnabel auf neu angelegten Flächen.

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