Ehrenfeld – Comics sind Kunst. Davon fest überzeugt, wollte eine 17-jährige Gymnasiastin 1981 diese Vorstellung unter die Leute bringen. Sie wollte beweisen, „dass Comics etwas ganz Tolles sind“. Heike Anacker verwirklichte ihren Traum: Sie gestaltete zwölf Schwarz-weiß-Seiten mit ihren Comics und versendete sie an 120 Leute. Das war die Geburtsstunde des ältesten deutschsprachigen Comic-Fanzines „Plop“. Fanzines sind Magazine, die in Eigeninitiative von Comic-Schaffenden und -Fans hergestellt und verbreitet werden. Die Auflage variiert zwischen 20 und 1000 Exemplaren. „Plop“ feiert in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen. Eine Ausstellung, die am Wochenende in Ehrenfeld eröffnet wurde, erinnert an die Anfänge und zeigt Comics von zehn verschiedenen Künstlern.

„Plop“ wird ausschließlich ehrenamtlich produziert. Es erscheint dreimal pro Jahr. Bisher gibt es 85 reguläre sowie einige Sonderausgaben. In jeder Ausgabe werden Comics von unterschiedlichen Künstlern veröffentlicht sowie Comic-Rezensionen, Leserbriefe und Interviews. Die Auflage liegt derzeit bei 150 Exemplaren. „Plop“ wurde zur Veröffentlichungsmöglichkeit für Nachwuchskünstler und eine Diskussionsplattform für die Amateurcomicszene. Für einige Künstler war das Magazin der erste Schritt zu einer professionellen Grafiker- oder Comiczeichnerlaufbahn. Der bekannteste Künstler ist Walter Moers, der Anfang der 80er Jahre auch in „Plop“ veröffentlichte.

Die Ausstellung ist bis zum 9. Oktober im Kunstraum Renée Blume (unter dem alten Leuchtturm, Venloer Straße 389) zu sehen. Das Programm umfasst Konzerte, Lesungen, Comic-Workshop und Papiertheater. An einem Stand mit Fanzines können die Besucher in verschiedenen Comic-Magazinen blättern, die teilweise auch verkauft werden.

Öffnungszeiten: Sa./ So. ab 14 Uhr, Mo., Mi. und Do. 15 bis 19 Uhr. Das Programm findet sich im Internet.