GartenkalenderWas im Juni im Garten zu tun ist
Typisch für diese Jahreszeit ist: Der Garten verändert sich schneller, als man gucken kann. Auch wenn Äpfel und Quitten gerade erst geblüht zu haben scheinen, sind inzwischen schon kleine Früchte an den Bäumen zu erkennen. Die ersten Kirschen und Johannisbeeren werden schon rot.
Die Dicken Bohnen blühen, kaum dass sie 40 Zentimeter hoch gewachsen sind - karmesinrot, wie auf der Packung versprochen. Die Hummeln freut es, sie finden in die Schmetterlingsblüten hinein, während die Bienen mit ihrem geringeren Körpergewicht das nicht schaffen. Die Erbsen ranken schön hoch, und die Ringelblumen haben einen Teil des Gemüsefelds in ein grünes Meer verwandelt.
Mangold und Bohnen
Dazwischen wachsen Mangold und weitere Bohnen, eine kleine, wenn auch nicht ganz beabsichtigte Mischkultur. Die ersten Stangenbohnen sind gekeimt, und obwohl es bisher wenig Schnecken gibt in diesem Jahr, sind einige Triebe abgefressen. Ich säe noch einmal nach.
Endlich ist auch das zweite Gemüsebeet fertig und hat nun ebenfalls einen Schneckenzaun. Hierhin habe ich versuchsweise Mais gepflanzt, sieben Pflänzchen wachsen und sollen richtig groß werden. Denn darum herum habe ich weitere Bohnen gelegt, die im Idealfall am Mais emporklettern sollen – wir sind gespannt, ob diese „Milpa“ oder „Drei Schwestern“ genannte, ursprünglich indianische Mischkultur, bei uns auch funktioniert.
Kürbisse, Gurken, Zucchini
Vervollständigt wird das Ensemble durch Kürbisse, Gurken und Zucchini, die mit ihren großen Blättern den Boden vor Verdunstung schützen – sofern sie denn gut anwachsen und nicht doch, wie in den vergangenen Jahren, Schnecken zum Opfer fallen. Ringsherum habe ich Salate und Radieschen gesät.
Von Kirschen und Beeren
Der neu gepflanzte Kirschbaum trägt sogar ein paar Kirschen. Eine der beiden neuen Brombeeren steht über und über voller Blüten, während die zweite, die spätere, gerade erst Knospen ansetzt. Nur die neue Stachelbeere hatte Pech: Tiere, vermutlich Raupen, haben alle Blätter ratzekahl abgefressen, so dass nur noch die kahlen Zweige da stehen. Möglich, dass es die Larven der Stachelbeerblattwespe waren oder der Stachelbeerspanner, aber weitere Spuren habe ich nicht gefunden.
In den Beeten stehen rote Spornblume, gelbe Junkerlilie und blaue Iris nebeneinander – so bunt wie zu dieser Jahreszeit ist der Garten nie. Es gibt blauen Ehrenpreis, weiße Margeriten und die letzte lila Akelei. Auf den ersten Gierschblüten tummeln sich Streifenwanzen. Und die Rosen blühen. Die Rose de Resht, die sich von alleine im Garten vermehrt, die stark duftenden weißen und pinkfarbenen Heckenrosen, vor allem aber die großen Büsche der Wildrosen, die sich hoch über den Garten erheben und eine Sitzbank ringsherum einhüllen.
Gartenkalender für Juni
ZIERGARTEN
Zweijährige Pflanzen anziehen. Die Anzuchtschalen dafür immer leicht feucht halten und in den lichten Schatten stellen. Stecklinge von Hortensien, Bartblumen oder Sommerflieder schneiden. Handbreite Stücke, die krautig bis leicht verholzt sind, in ein Torf-Sandgemisch stecken, warm und feucht halten. Kamelien, Oliven, Hanfpalmen und Zypressen, die ausgepflanzt werden, sollten jetzt schnellstens in die Erde kommen. Rosen und Rhododendron düngen mit organischem Dünger. Hohe Stauden wie zum Beispiel Rittersporn, Päonien und Lilien brauchen jetzt eine Stütze. Der Rückschnitt von Stauden macht die Pflanzen kräftiger und fördert bei Rittersporn, Salbei und Veronica eine Nachblüte. Rasen bei hohen Temperaturen nicht zu kurz schneiden. Raupen, Schnecken und Käfer absammeln. Auch Rhododendronzikade und -netzwanze sind jetzt aktiv. GEMÜSEGARTEN
Können jetzt ins Freiland ausgesät werden: Salat, Bohnen, Möhren, Mangold, Radieschen, Rettich, Schwarzwurzeln, Grünkohl, Brokkoli und auch Chicorée Einige Tomaten- und Paprikasorten sind ebenfalls gut für das Freiland geeignet. Tomaten tragen besser, wenn sie regelmäßig ausgegeizt – also die kleinen diagonalen Triebe herausgeknipst – werden. Vorgezogene Pflanzen von Zucchini, Gurken, Kohl und Bohnen können jetzt ausgepflanzt werden. Mischkultur macht es Schädlingen schwerer, ihre Wirtspflanzen zu befallen. Sie werden durch die unterschiedlichen Kulturen verwirrt. Nacktschnecken sollten auf jeden Fall abgesammelt werden, Weinbergschnecken sind geschützt und sollten an anderer Stelle im Garten einen Platz finden. Pflanzen, die mit Mikroorganismen gegossen werden, sind meist gesünder und widerstandsfähiger. OBSTGARTEN
Juniriss: Noch krautige, einjährige, nicht benötigte Triebe werden ausgerissen, Kronen auslichten Eingetrocknete Triebe sind meist ein Befall mit der Spitzendürre (Monilia). Betroffene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Frisch gepflanzte Bäume und Sträucher bei Trockenperioden ein- bis zweimal die Woche kräftig gießen. Erdbeeren bekommen bei feuchterem Wetter Grauschimmel. Vorbeugend Stroh, Holzwolle oder Vlies zwischen Reihen ausbreiten.
Zusammengestellt mit Gärtnermeisterin Ursula Gerke
Das könnte Sie auch interessieren: