Studie: Leistungssteigerung im SportMeditation - positiver Faktor beim Training

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Wer sich täglich eine halbe Stunde still hinsetzt und auf seinen Atem achtet, kann seine sportlichen Leistungen verbessern. So könnte man vereinfacht das Ergebnis einer Überblicksstudie zusammenfassen, die Sportpsychologen der Berliner Humboldt-Universität gerade veröffentlicht haben. Das Team um Professor Darko Jekauc evaluierte die Ergebnisse aller vorhandenen Untersuchungen mit Leistungssportlern zum Thema Achtsamkeit. Und kam zu dem Ergebnis: Es lassen sich tatsächlich positive Wirkungen belegen.

Konzentration auf das „Hier und Jetzt“

Laut dem US-Psychologen Jon Kabat-Zinn bezeichnet Achtsamkeit eine Aufmerksamkeit, die sich auf das „Hier und Jetzt“ konzentriert und nicht wertend ist. Das Konzept entstammt der buddhistischen Meditation und wird hierzulande seit Jahren im Rahmen der Psychotherapie genutzt.

Studien zeigen, dass achtsamkeitsbasierte Ansätze helfen, Symptome von Stress, Angst und Depression zu reduzieren und besser mit Emotionen umzugehen.

Ob ein Achtsamkeitstraining auch die Leistung von Sportlern beeinflussen kann, wurde bislang in verschiedenen Studien untersucht. Deren Ergebnisse nahmen die Berliner Sportpsychologen nun unter die Lupe. Ihre These: „Da ein effektiver Umgang mit eigenen Emotionen und Gedanken eine Voraussetzung für Höchstleistungen ist, liegt eine Übertragung dieses Konzepts auf den sportpsychologischen Kontext auf der Hand“, sagt Darko Jekauc.

Achtsamkeitstraining für bessere Leistung

Tatsächlich lässt sich gut belegen, so die Forscher, dass ein Training der Achtsamkeit zur effektiven Regulation von Emotionen beiträgt. Achtsamkeit kann zum Beispiel die Wettkampfangst mindern und gleichzeitig das Erlernen des Flow-Zustands erleichtern, in dem Störreize aus der Umwelt völlig ausgeblendet werden.

Das Fazit der Forscher: Achtsamkeitstraining stellt offenbar ein „vielversprechendes sportpsychologisches Trainingsprogramm“ dar. Nicht nur, aber vor allem im Leistungssport, wo psychologische Faktoren oft den feinen Unterschied machen. (ma)

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