Stiftung WarentestWelche Fitnessstudios sind gut?

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Jeder zehnte Bundesbürger ist in einem Fitnessstudio angemeldet. Ob er regelmäßig trainiert,     hängt nicht zuletzt von der Betreuung ab. Doch daran hapert es häufig, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, veröffentlicht in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift „test“. Vor allem Discountanbieter sparen beim Personal. Mit Ausnahme von Easyfitness schneiden sie bei der Betreuung schlechter ab als die teureren Studios. Aber auch da sind Übungsleiter, die dauerhaft anwesend sind und dem Sportler von sich aus oder auf Nachfrage zur Seite stehen, nicht selbstverständlich. Gut präsent waren lediglich die Trainer bei Kieser, so das Ergebnis der Warentester.

Sieben Ketten getestet

Sieben Ketten wurden für den Test ausgewählt. Auf der einen Seite stehen vier günstige Anbieter mit Jahresbeiträgen ab rund 260 Euro: McFit, Easyfitness, Clever Fit und Easy Sports Fitness. Auf der anderen zwei Premiumanbieter: Bei Injoy und Fitness First kann man erst ab etwa 600 Euro pro Jahr trainieren. Kieser-Training ist etwa gleich teuer, spielt mit seinem auf gesundheitsorientiertes Muskeltraining beschränkten Konzept aber eine Sonderrolle. Am Anfang sollten für Neukunden ohne Studioerfahrung – die Tester haben sich so vorgestellt – ein Gesundheitscheck und ein Fitnesstest stehen. Der Trainer sollte über die körperlichen Voraussetzungen, das Kraft- und Ausdauervermögen des Kunden informiert sein. Optimal ist es, wenn er am Ende des Einführungstrainings einen individuellen Trainingsplan übergibt. Die schwache Besetzung mit Trainern führt jedoch zu organisatorischen Mängeln. So beschränkt sich der Eingangscheck laut Warentest bei McFit, Easy Sports Fitness und Clever Fit, wenn er denn überhaupt stattfindet, auf ein Minimum. Und bei McFit wird das Probetraining häufig zur Gruppenveranstaltung – da kommt eine individuelle Betreuung zwangsläufig etwas zu kurz.

Das sind die Top 3 Fitnessstudio-Ketten:

1. Injoy Jahresbeitrag: ab 600 Euro Gesamtnote: gut (2,4)

2. Kieser-Training Jahresbeitrag: ab 590 Euro Gesamtnote: gut (2,4)

3. Fitness First Jahresbeitrag: ab 600 Euro Gesamtnote: gut (2,5)

Auf den hinteren Plätzen sind folgende Fitness-Center gelandet:

4. Easyfitness Jahresbeitrag: ab 311 Euro Gesamtnote: befriedigend (3,2)

5. McFit Jahresbeitrag: 258 Euro Gesamtnote: befriedigend (3,5)

6. Clever Fit Jahresbeitrag: ab 339 Euro Gesamtnote: ausreichend (3,6)

7. Easy Sports Fitness Jahresbeitrag: ab 396 Euro Gesamtnote: ausreichend (3,7)

Fazit

Die Trainingsbedingungen wurden bei allen Studios im Test mit „gut“ bewertet. Punkten konnten die Top 3 bei der „Einführung“; die letzten drei – also McFit, Clever Fit und Easy Sports Fitness – hingegen wurden in Sachen „Betreuung“ nur mit ausreichend bewertet. „Deutliche Mängel“ in den AGB fanden die Warentester nur bei Easyfitness, bei den anderen waren diese „gering“ oder „sehr gering“, bei Easy Sports Fitness gab es gar keine Mängel.

Ergebnisse aus dem Heft „test“ der Stiftung Warentest, Ausgabe Januar 2014.

Standardisierte Nachfragen

Die Kompetenz der Trainer im Bereich Ausdauer und Kraft wurde unter anderem mit fünf standardisierten Nachfragen getestet. So gaben die Tester beispielsweise vor, einen Bandscheibenvorfall gehabt zu haben, sie klagten über Schwindel nach dem Ausdauertraining oder über Kribbeln und leichte Taubheitsgefühle in den Beinen. Symptome, die auf schwerwiegende Gesundheitsprobleme hinweisen können. Am besten, aber noch längst nicht gut, reagierten die Kieser-Trainer; am schlechtesten berieten die von Easy Sports.

Kieser-Training bietet seinen Kunden keine Kurse an, Clever Fit nur in einigen Studios, und bei McFit gibt es bestenfalls virtuelle Kurse – mit Instruktoren auf der Leinwand. Bei den anderen Anbietern bewerteten die Tester auch die Kompetenz der Kurstrainer. Deren Niveau ist zwar deutlich höher als beim Personal an den Geräten. Bei gut besuchten Kursen stoßen ihre Möglichkeiten der individuellen Betreuung allerdings schnell an ihre Grenzen. (td)

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