Kaiserschmarrn war gesternÖsterreichische Backrezepte mit feinem englischen Einfluss

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Wien ist die Hauptstadt der Mehlspeisen, doch wer denkt, dass sich die süße Bandbreite in  Sachertorte,Topfenstrudel und Kaiserschmarrn erschöpft, war noch nicht im „CupCakes Wien“. Das kleine, puppenstubenhaft niedliche Café in der Josefstädter Straße 17 in Wien würde man so auch in England oder den USA vermuten, gibt es hier doch auch so verzierte Törtchen, die man eher dem angelsächsischen Sprach- und Kulturraum zuordnen würde.

So gibt es etwa ein Extra-Kapitel, das sich dem Anlass der Baby Shower widmet, einem Event, das es noch nicht so recht nach Deutschland geschafft hat.  In den USA wird mit der Baby Shower die Schwangerschaft gefeiert und dazu Cake Pops, Meringues und Schoko-Sponges gereicht. Frei nach dem Motto: Nicht nur die werdende Mama soll dick werden.

Verzieren mit dem „Einweg-Dressiersack“

Gruber hat die österreichische Kapitale also um einige Schmankerl erweitert. Zu finden sind sie nun auch in einem Backbuch. Obacht, viele dieser Köstlichkeiten brauchen ein wenig Zeit, doch wenn’s gut werden soll, muss die Bäckerin eben auch Herzblut investieren. Nebenbei lernt man putzige Vokabeln: Was hierzulande als Spritzbeutel firmiert, nennt Gruber einen Einweg-Dressiersack. Also, auf zum fröhlichen Verzieren!

Buchtipp: Sweet Table & Candy Bar, Renate Gruber, Brandstätter Verlag, 176 Seiten, 25 Euro

Kalte Schnäuzchen

Zutaten 300 g Kokosfett 300 g dunkle Kuvertüre 200 g Schlagsahne 50 g ungesüßtes Kakaopulver 45 g Zucker 2 Pkg. Vanillezucker 50 g frische Himbeeren 200 g Nüsse, gemischt, nach Geschmack 250 g Butterkekse, in kleinen Stücken Zubereitung Schmelzen Sie das Kokosfett und die Kuvertüre über einem Wasserbad oder in der Mikrowelle. In einem separaten Topf erwärmen Sie die Schlagsahne leicht und lösen Kakaopulver sowie Zucker und Vanillezucker darin auf. Sobald der Zucker und der Kakao sich gut aufgelöst haben, rühren Sie die Schlagsahne-Mischung in die Kuvertüre. Dann fügen Sie den Rest der Zutaten hinzu, rühren alles gut um und füllen die Masse in einen mit Backpapier ausgelegten flachen Behälter (ca 30x30 cm). Streichen Sie die Oberfläche glatt und lassen Sie die Masse ca 4 Stunden im Kühlschrank fest werden.

Kippen Sie die Masse aus dem Behälter und schneiden Sie sie in kleine Stücke. Die „Kalten Schnäuzchen“ haben ihren Namen daher, weil sie kalt einfach am besten schmecken und bei Wärme schnell schmelzen. Servieren Sie die kalten Schnäuzchen also  immer frisch aus dem Kühlschrank. Sie können die kalten Schnäuzchen in einem gut verschlossenen Behälter ca. 2 Tage aufheben. Wenn Sie anstatt der frischen Himbeeren gefriergetrocknete Früchte verwenden, halten die Schnitten im Kühlschrank über zwei Wochen.

Lemon-Curd-Marshmallows

Für die Marshmallow-Masse 12 Blatt Gelatine 200 ml Wasser 500 g Zucker 1 EL Honig 4 Eiweiß 1 TL Vanillezucker Weichen Sie die Gelatine in kaltem Wasser ein. Kochen Sie den Zucker mit Honig in 200 ml Wasser bis 127˚ (Lebensmittelthermometer verwenden). Währenddessen schlagen Sie das Eiweiß und den Vanillezucker zu Eischnee. Nehmen Sie die Gelatine mit der Hand aus dem Wasser und drücken Sie das Wasser aus. Nun geben Sie die 127˚ heiße Zucker-Gelatine-Mischung zu dem steif geschlagenen Eiweiß. Sie müssen dabei ständig rühren. Sobald die gesamte heiße Flüssigkeit unter das Eiweiß gerührt ist, müssen Sie die Marshmallow-Masse rasch weiterverarbeiten, weil sie schnell eindickt. Für den Lemon-Curd 60 g Butter Zesten von 1 Limette Zesten von 1 Zitrone 60 ml Zitronensaft 115 g Zucker 2 Eier Zum Wälzen 30 g Puderzucker 30 g Maisstärke Für das Curd erhitzen Sie in einer Pfanne alle Zutaten bis auf die Eier. Gleichzeitig verquirlen Sie über einem Wasserbad die Eier u nd gießen dann langsam die heiße Butter-Zesten-Mischung dazu. Diese Masse wird nun so lange permanent gerührt, bis sie eindickt. Danach nehmen Sie das Curd vom Wasserbad und lassen es auskühlen. Stellen Sie 3 Esslöffel davon zur Seite.

Geben Sie ein drittel der Marshmallow-Masse in eine separate Schüssel, fügen das Curd hinzu und verrühren gut. Danach gießen Sie die Mischung zur restlichen Marshmallow-Masse, rühren aber nur zweimal um, damit die Marmorierung erhalten bleibt. Nun füllen Sie die Masse in eine geölte Form (25x35 cm), streichen die Oberfläche glatt und träufeln das übrige Curd obendrauf. Wenn Sie möchten, können Sie das Curd noch mit einer Gabel zu hübschen Mustern ziehen. Die Masse muss mindestens 3 Stunden lang im Kühlschrank ruhen.

Sieben Sie nun den Puderzucker und die Maisstärke gemeinsam auf ein Brett oder in eine flache Schüssel, ein wenig davon auch auf die Oberfläche der Marshmallow-Masse. Dann tauchen Sie den Herzausstecher in heißes Wasser und stechen Herzen aus der Masse. Die Herzen müssen sofort auf die Puderzucker-Stärke-Mischung gestellt werden. Die Lemon-Curd-Marshmallows sind in einem gut verschlossenen Behälter ca. 5 Tage im Kühlschrank haltbar.

Bananen-Nuss-Brownies

Zutaten 525 g zimmerwarme Butter 600 g Zucker 12 g Vanillezucker 6 Eier 180 g ungesüßtes Kakaopulver 240 g Weizenmehl 150 g frische Banane, in Scheibchen 150 g Walnüsse, gehackt Werkzeug: Einweg-Dressiersack Zubereitung Schlagen Sie die zimmerwarme Butter, den Zucker und den Vanillezucker gut mit dem Mixer auf, geben Sie nach und nach die Eier dazu und mixen Sie weiter. Danach heben Sie die restlichen Zutaten vorsichtig mit einem Spatel oder von Hand unter. Es darf dabei nicht zu viel Luft aus der Teigmasse herausgerührt werden. Legen Sie eine Backform (25x40 cm) gut mit Backpapier aus und füllen sie die Masse ein. Backen Sie die Brownies bei 170˚ ca. 40 bis 50 Minuten.Nach dem Auskühlen heben Sie den Kuchen aus der Form und schneiden ihn in gleich große Stückchen.

Für den Dekor erwärmen Sie die Pflanzenfettglasur über einem Wasserbad. Geben Sie die flüssige Glasur in einen Einweg-Dressiersack und schneiden Sie unten ein ganz kleines Loch hinein. Nun zeichnen Sie Schoko-Linien über Ihre Brownie-Stückchen. Die Walnusshälften können Sie entweder vor dem  Glasieren oder danach auf die Brownies legen.

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