Führungswechsel„Querdenker“ erweitern ihr Netzwerk

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Der Unternehmensberater Kurt Klöser gibt seinen Posten bei den Eifel-Querdenkern nach knapp einem Jahr an die freie Architektin Roswitha Latzke ab. (Bild: Klinkhammer)

Der Unternehmensberater Kurt Klöser gibt seinen Posten bei den Eifel-Querdenkern nach knapp einem Jahr an die freie Architektin Roswitha Latzke ab. (Bild: Klinkhammer)

Kreis Euskirchen/Gemünd – Die Eifel-Querdenker, kurz „EQ“, grübeln in die richtige Richtung. Das beweisen unter anderem die konstant in die Höhe schießenden Mitgliederzahlen. Derzeit gehören 155 Unternehmer, Spezialisten, Freiberufler und Führungskräfte, davon 29 Frauen, dem Netzwerk an. Die „EQ-ler“ fanden zum ersten Mal im September vergangenen Jahres zusammen. Seither treffen sie sich an jedem ersten Dienstagabend im Monat um 19 Uhr im Gemünder Park-Restaurant.

Der in Bronsfeld lebende und aus Kall stammende Elektroingenieur und Unternehmensberater Kurt Klöser brachte den EQ-Stein ins Rollen: „Eine Vernetzung von Unternehmern und Führungskräften im Großraum Eifel gab es bis vor einem knappen Jahr nicht.“ Aus den ersten 15 Interessenten kristallisierte sich ein Aktionsteam von vier Unternehmern heraus. Neben Kurt Klöser zählt der Ingenieur Michael Gottschalk aus Euskirchen dazu, der Elektroingenieur Kurt Heinen aus Dreiborn und der Stahlbauunternehmer Thomas Müller, der in Hellenthal lebt und seinen Firmensitz in Kall hat. Kurt Klöser: „Immerhin 47 Personen konnten wir bei der Erstveranstaltung begrüßen.“

Ziel der „EQ-ler“ ist es, Branchen untereinander zu vernetzen, Einblicke in die Welt des anderen zu geben und Wissen auszutauschen. Bei den Treffen wird eine Anwesenheitsliste geführt. Die „EQ-ler“ müssen mindestens fünf oder sechs Mal im Jahr persönlich teilnehmen.

Die Themen bei den Treffen lauten beispielsweise: Was macht ein Bürgermeister? Wie funktioniert „Xing“? Oder wie kann man sportliche Defizite ausgleichen, wenn man viel im Auto unterwegs ist? In kurzen, maximal 20-minütigen Vorträgen gehen Fachreferenten darauf ein.

Man braucht einen Bürgen

„Es ist unglaublich: Manche Leute, die hier in der Region leben, kennt man in Korea oder Brasilien, aber nicht in der Eifel“, meinte Klöser. Inzwischen besuchen sogar Fahrgemeinschaften aus Aachen die Gemünder EQ-Treffen. Nur, wer einen Bürgen aus dem bereits bestehenden EQ-Kreis vorweisen kann oder sich vorher anmeldet, darf an den kostenlosen Treffen teilnehmen. So bleibt die Sphäre der Unternehmer trotz des offenen Austausches gut geschützt.

Nach knapp einem Jahr gibt Kurt Klöser sein Amt als „Gesicht für die Öffentlichkeit“ und Organisator der Querdenker-Veranstaltungen nun an die freie Architektin Roswitha Latzke aus Kommern ab. „Der Samen ist ausgetrieben. Unsere Arbeit trägt bereits die ersten Früchte“, meinte Latzke. Zum Beispiel haben Schulen im Kreis, deren Schulleiter bei den Querdenkern mitmischen, von ortsansässigen Betrieben profitiert. Sei es, dass palettenweise Papier ausgeteilt wurde, in Unternehmen ausrangierte Monitore und Drucker in Schulen Einzug hielten oder auch Praktikumsplätze vergeben wurden.

„Wir überlegen derzeit, eine virtuelle Denkfabrik einzurichten, eine Art Querdenker-Akademie“, erzählte Klöser. Seminare sollen daraus erwachsen ebenso wie weitere Angebote der einzelnen Teilnehmer. Latzke: „Bei den EQ-lern wird es einfach nicht langweilig.“

Wer Interesse an der Arbeit der Querdenker hat und einmal ein Treffen besuchen möchte, kann sich unter 0 24 43 / 51 67 oder per E-Mail melden.

EQ-di@EQ-tt.net

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