Für Kirche zum Spaten gegriffen

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Ganz Dersdorf packte mit an, als im Frühjar 1932 mit dem Aushub für die Pfarrkirche begonnen wurde.

Ganz Dersdorf packte mit an, als im Frühjar 1932 mit dem Aushub für die Pfarrkirche begonnen wurde.

Bornheim - Strom hatten die Dersdorfer seit 1903, an die Vorgebirgsbahn war die kleine Ortschaft sogar schon im Jahre 1897 angeschlossen worden. Doch was fehlte, waren eine eigene Schule und eine Kirche. „Jahrhundertelang mussten die Dersdorfer über das »Kerchepäddche« bei Wind und Wetter bergan nach Brenig gehen, um dort die Kirche und später auch die Schule zu besuchen“, heißt es in der von Horst Bursch und Hildegard Heimig verfassten Ortschronik. Der Wunsch nach einem Gotteshaus war so stark, dass im Juni 1907 eine Spendensammlung startete. Doch vom ersten Betrag von 419,30 Mark bis zur Weihe der Pfarrkirche St. Albertus Magnus am 16. November 1932 war es ein langer, steiniger Weg.

Zwar füllte sich das Sparkonto recht bald, doch während des Ersten Weltkrieges und in den nachfolgenden Jahren versiegte die Spendenfreude. Als es wirtschaftlich wieder bergauf ging, gründeten Dersdorfer im Februar 1925 den „Schul- und Kirchbauverein“ mit Christian Zimmermann als Vorsitzendem.

Grundstück gesucht

Schon ein Jahr später wurde das erste Ziel erreicht und die Schule gebaut. Der Kirchbau gestaltete sich schwieriger: ein Areal musste gefunden und Ressentiments der Breniger gegen die Ablösung aus dem Kirchenverband abgewehrt werden. Schließlich galt es auch, die Finanzierung sicherzustellen. Bei einem Kassenstand von rund 30 000 Mark wagte man sich, die Baugenehmigung für das Grundstück neben der Schule zu beantragen.

Als die Ausschachtungen im Frühjahr 1932 beginnen, packen viele Dersdorfer mit an: „Mit heller Begeisterung geht man an die Arbeit, Alt und Jung ist dabei“, heißt es in einer Tagebuchaufzeichnung zum Kirchbau, die Irmgard Habeth, Vizevorsitzende des Pfarrgemeinderates, für eine Chronik auswertet. Unentgeltlich hätten viele geschuftet: „Zwei Veteranen des Dorfes, Assenmacher und Fleischer, lassen es sich nicht nehmen die ersten Fuhren Sand für den Bau der Kirche persönlich herbeizuführen.“

Es verstand sich von selbst, dass bei der Weihe des Gotteshauses - es wurde nach Plänen des Kölner Architekten Hermann Neuhaus errichtet und verknüpft traditionelle und moderne Elemente miteinander - ebenfalls das ganze Dorf zugegen war. Zum Hochamt wurde eine vierstimmige Messe von August Wiltberger gesungen, dargeboten vom Kirchenchor Cäcilia - der nun auch wieder zum Jubiläum singt.

Das Kirchjubiläum feiert die Gemeinde am Sonntag, 2. September, rund um die Kirche. Den Festgottesdienst um 10.30 Uhr gestaltet der Kirchenchor musikalisch. Anschließend findet eine Kranzniederlegung auf dem Friedhof statt. Um 13.30 Uhr folgt ein Vortrag von Dr. Horst Bursch. Um 15 Uhr wird der Film „Aus dem Leben unserer Pfarrei“ von Hans Schmitz gezeigt. Außerdem hat Irmgard Habeth von der Pfarrgemeinde an einer Stellwand eine Dokumentation über die Pfarrei zusammengestellt. Auch tritt das Tambourcorps auf.

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