240 Millionen Euro VerlustStaus verursachen Millionenschaden für Kölner Handwerker

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Symbolbild (Archivbild)

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Köln – Die Handwerksunternehmen in der Köln-Bonner Region verlieren jährlich 240 Millionen Euro, weil ihre Firmenfahrzeuge im Stau stehen. Das hat die Handwerkskammer zu Köln auf der Grundlage einer Umfrage zur Verkehrsbelastung errechnet; daran haben sich im März rund 420 Unternehmen beteiligt.

Den Ergebnissen zufolge sind erheblich mehr Betriebe als noch im Jahr 2013 von Verkehrsproblemen betroffen. 35 Prozent der Firmen gaben an, dass ihre Fahrzeuge auf dem Weg zum Kunden mehrmals täglich im Stau stehen; vor zwei Jahren waren es 23 Prozent. In Köln waren es 47 Prozent der Firmen, dagegen 2013 nur 32 Prozent. Am deutlichsten zeigt sich der negative Trend bei den in Leverkusen ansässigen Handwerkern: Der Anteil derjenigen, deren Fahrzeuge mehrfach pro Tag im Stau stehen, ist im Vergleich zur Umfrage von 213 von 31 auf 53 Prozent gestiegen. Deutlich stärker von Verkehrsproblemen betroffen zeigen sich auch die Unternehmen aus dem Rheinisch-Bergischen und dem Rhein-Erft-Kreis.

Laut Handwerkskammer leiden vor allem Firmen des Bauhauptgewerbes – das sind Dachdecker, Zimmerer, Gerüstbauer, Straßen- und Hochbaufirmen – sowie solche aus dem Anbaugewerbe unter der Verlängerung der Wegezeiten. Die von den Staus verursachten Produktivitätsverluste beziffern die an der Umfrage beteiligten Unternehmen auf rund sechs Millionen Euro; davon entfallen 2,8 Millionen auf das Bauhaupt- und 1,8 auf das Anbaugewerbe.

Hochrechung der Kammer

„Hochgerechnet auf das gesamte Handwerk in unserem Kammerbezirk machen die Kosten, die aufgrund unproduktiver Zeiten durch Staus entstehen, rund 420 Millionen Euro aus“, so Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Kölner Kammer. Bei der Umfrage der Kammer im Jahr 2013 ergaben sich noch durchschnittliche Staukosten von 9289 Euro je Betrieb; inzwischen sind es 14 855 Euro.

Die Unternehmen wurden auch gebeten, Vorschläge zur Stauvermeidung auf Autobahnen zu bewerten. Vor allem befürworteten die Betriebsinhaber die Freigabe des Standstreifens bei hohem Verkehrsaufkommen. Für fast ebenso wichtig halten sie es, dass auf Baustellen zügiger, das heißt rund um die Uhr und auch an den Wochenenden gearbeitet wird.

Derzeit erörtert die Handwerkskammer mit dem Kölner Straßenverkehrsamt, wie sich der Verkehrsfluss verbessern lässt. Die Vorschläge sollen laut Weltrich zu einem gemeinsamen Aktionsprogramm zusammengeführt werden.

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