Archäologische Zone in KölnMehr Sicherheit – Jüdisches Museum wird erneut teurer

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Die Bauarbeiten für das Jüdische Museum über den Ausgrabungen der Archäologischen Zone laufen.

Die Bauarbeiten für das Jüdische Museum über den Ausgrabungen der Archäologischen Zone laufen.

Köln – Die Anschläge von Berlin und Brüssel werfen einen Schatten auf Kölns neues archäologisches Renommierprojekt „Miqua“. Nach Rücksprache mit der Kriminalpolizei haben sich die Stadt Köln und der Landschaftsverband Rheinland dazu entschlossen, die Sicherheitsvorkehrungen für das geplante „Jüdische Museum im Archäologischen Quartier“ vor dem Kölner Rathaus zu verschärfen. Dies führt zu Verteuerungen, hat aber auch Auswirkungen auf die Baugestalt. Der Eingang in Richtung Obenmarspforten fällt weg, während der Haupteingang mit Sicherheitsschleusen ähnlich wie an Flughäfen ausgestattet wird.

Dies wird auch Auswirkungen auf die Besucherzahlen haben. Wer den unterirdischen Rundgang durch Kölns römische Vergangenheit und das ehemalige jüdische Viertel am Rathaus besuchen will, muss Zeit mitbringen. Der Zutritt wird nur durch eine Schleuse möglich sein. Diese ist zwar so groß, dass mehrere Personen gleichzeitig eintreten können, doch öffnet sich die zweite Tür erst, wenn die erste wieder sicher verriegelt ist. Hinter der Schleuse muss der Besucher sein Gepäck durchleuchten lassen, während er selbst einen Körperscanner passiert.

„Wir gehen davon aus, dass wir auf diese Weise mindestens 60 Personen in der Stunde kontrollieren können“, sagt Michael Lohaus, Referatsleiter für Kulturbauten im Kulturdezernat. Dies sei die Mindestanzahl bei hoher Sicherheitsstufe. Das System solle allerdings flexibel gehandhabt werden, so dass man auch erheblich mehr Menschen durchlassen könne. Dies könne nahezu tagesaktuell entschieden werden. Allerdings sei die Besucherzahl ohnehin auf 400 Besucher pro Stunde beschränkt, damit die archäologischen Funde nicht unter den Ausdünstungen größerer Menschenmengen leiden müssten.

Bereits heute gibt es einen weiteren Eingang, durch den man von der Kleinen Budengasse aus das Praetorium, den Palast des römischen Statthalters, besuchen kann, der in das Projekt eingebunden wird. Dieser Eingang soll künftig für Personengruppen genutzt werden, deren Teilnehmer angemeldet sind, wie dies beispielsweise bei Schulklassen der Fall ist. Entsprechend sind in diesem Bereich auch Räume für die Museumspädagogik vorgesehen. Die erneute Umplanung des Museumsprojektes wird weitere Kosten verursachen, die laut Lohaus noch nicht genau zu beziffern sind. Die ursprünglich eingeplanten Gesamtkosten von 51,77 Millionen Euro sind zwischenzeitlich auf 64,9 Millionen Euro gestiegen. Hierdurch wird nun auch das noch gar nicht beschlossene zehnprozentige „Risikobudget“ angeknabbert, mit dem der Projektmanager das Gesamtprojekt bei 67,7 Millionen Euro deckeln will. Von den 6,15 Millionen Euro Sicherheitspuffer sind schon jetzt nur noch 2,87 Millionen übrig.

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