ButzweilerhofEmpört über Baumfällungen

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Ein Anblick, der viele Anwohner betroffen macht: Gefällte Bäume am Butzweilerhof.

Ein Anblick, der viele Anwohner betroffen macht: Gefällte Bäume am Butzweilerhof.

Ossendorf – Kurz vor Beginn der Vogelbrutzeit von März bis einschließlich September, während der das Fällen von Bäumen verboten ist, röhrte im Robinienhain am alten Flughafen Butzweilerhof die Motorsäge. Neun von 21 Robinien wurden entfernt. Der Grund für die Fällungen: In unmittelbarer Nähe der Baumgruppe soll ein Spielplatz angelegt werden.

Die Arbeiten der Grünschnitt-Firma und der Anblick der gefällten und zerlegten Baumriesen empörten einige Anwohner. Manche reagierten sehr emotional und misstrauisch. Sie vermuteten, dass es sich um eine nicht genehmigte Aktion handele. „Es gibt doch nur eine Fällgenehmigung für sechs Bäume“, sagte ein Anwohner. Kritisiert wurde außerdem, dass an einem Samstag gearbeitet wurde. An einem Tag also, an dem die Dienststellen der Stadtverwaltung für Rückfragen oder Beschwerden nicht zu erreichen sind.

Amt wollte eigene Überprüfung

Thomas Astor, Mitarbeiter des Büros Esser-Architekten, das mit der Planung des Spielplatzes beauftragt ist, erklärt: „Das von uns in Auftrag gegebene Gutachten wies tatsächlich nur sechs Bäume als nicht standsicher genug aus. Für die haben wir schon im vergangenen November beim Umweltamt eine Fällgenehmigung beantragt und auch bekommen.“ Darüber hinaus jedoch habe das Grünflächenamt im Januar auf einer eigenen Überprüfung bestanden. Der stellvertretende Amtsleiter Joachim Bauer hatte das auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit der Verkehrssicherungspflicht erklärt, die sein Amt für den künftigen Spielplatz habe. „Wir haben uns daher mit Nachdruck um weitere Fällgenehmigungen bemüht, damit die Arbeiten für den Spielplatz beginnen können“, erklärt Thomas Astor. Die drei weiteren Robinien seien mit Genehmigung gefällt worden, betonte Astor. Für jeden gefällten Baum wird Ersatz gepflanzt.

Der Spielplatz wird am Robinienhain angelegt, weil er bei den Planungen für die Wohnsiedlung am Butzweilerhof zunächst vergessen wurde. Nach mehreren Ortsterminen und Verhandlungen blieb die Baumgruppe, die in den 1920er Jahren angelegt wurde, als Standort für den Spielplatz übrig.

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