„Mittendrin in Ehrenfeld“Private Baugruppen können ehemaliges Fabrikgelände bebauen

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An der Christianstraße/Leyendeckerstraße wird schon gebaut. Ein Areal um das historische Backsteingebäude (im Hintergrund) steht aber noch zum Verkauf.

An der Christianstraße/Leyendeckerstraße wird schon gebaut. Ein Areal um das historische Backsteingebäude (im Hintergrund) steht aber noch zum Verkauf.

Ehrenfeld – Bauherr werden und Ehrenfeld ein Stück mitgestalten – auf dem Gelände Christianstraße/Leyendeckerstraße ist das für Privatpersonen möglich. Sie können eine Baugruppe bilden und gemeinsam Objekte planen und bauen, zur Eigennutzung und zur Vermietung.

Das Vergabeverfahren für den Grundstücksverkauf an eine Baugruppe ist gestartet. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wird über den Verkauf des rund 900 Quadratmeter großen Grundstückes entschieden. Es ist Teil des Projektes „Mittendrin in Ehrenfeld“, das von der stadtnahen Gesellschaft Moderne Stadt entwickelt wird.

Unbeplantes Grundstück bietet 900 Quadratmeter Platz

Auf dem ehemaligen Fabrikgelände – zuletzt Brachgelände – entstehen verschiedene Wohnformen. Es wird 51 Eigentumswohnungen geben, außerdem 40 öffentlich geförderte Wohneinheiten sowie eine Kindertagesstätte.

Das letzte noch unbeplante Grundstück im Innenblock erlaubt eine Bebauung mit ungefähr 900 Quadratmetern Wohnfläche. Es ist für die Baugruppe vorgesehen. Dazu gehört die rund 200 Quadratmeter große Wohnfläche eines alten Arbeiterhauses. Das rund 130 Jahre alte Gebäude aus rotem Backstein bleibt erhalten und soll in die Neubebauung integriert werden.

Mehrstufiges Auswahlverfahren für die Vergabe

Zur Vergabe des Grundstückes an eine private Baugruppe erarbeitete Moderne Stadt zusammen mit dem Haus der Architektur Köln (HDAK) ein Konzept für ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Es beginnt jetzt und endet im März 2018 mit dem Abschluss des Grundstückskaufvertrages.

Noch bis Mitte Juli 2017 können sich die Baugruppen mit ihrer Projektidee an dem Verfahren zur Vergabe des Grundstücks bewerben. Bei dieser Vorqualifikation müssen sich mindestens fünf Personen zu einer Baugruppe zusammengefunden haben und zunächst insgesamt 225 000 Euro an verfügbarem Eigenkapital nachweisen – das entspricht einem Viertel des Kaufpreises.

Projektideen werden in Architekturwettbewerb vorgestellt

Mit steigender Anzahl der Baugruppenmitglieder erhöht sich die nachzuweisende Eigenkapitaldeckung im weiteren Verfahren auf 450.000 Euro – also die Hälfte des Kaufpreises – je Baugruppe. Der Kaufpreis des Grundstück beträgt 900.000 Euro zuzüglich 24.000 Euro pro Stellplatz in einer Tiefgarage.

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Nach der Vorprüfung der eingereichten Konzepte werden im August bis zu sieben Baugruppen benannt, die in einer zweiten Phase in einem Architekturwettbewerb bis Mitte Oktober ihre Projektideen konkretisieren müssen. Sollten sich mehr als sieben Gruppen qualifizieren, entscheidet das Los.

Hochbauentwurf bis März 2018

Die sieben Baugruppen bestimmen dann jeweils den Architekten, mit dem sie teilnehmen. Mit Abschluss dieses Wettbewerbs werden zwei Projekte und deren jeweilige Baugruppen von einem Gremium ausgewählt, die für die anschließende Verhandlungsphase im November 2017 vorgeschlagen werden.

Die ausgewählte Baugruppe hat bis März 2018 Zeit, ihren Wettbewerbsbeitrag in Form eines Hochbauentwurfes zu überarbeiten sowie die benötigten Unterlagen bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrages einzureichen.

Eine öffentliche Informationsveranstaltung findet am Mittwoch, 17. Mai, 18 Uhr, im HDAK-Kubus am Neumarkt statt. Weitere Informationen gibt es im Internet. www.hda-koeln.de/baugruppe-ehrenfeld

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