Wenn die Straßenbahnen in Köln plötzlich zur Tanzfläche werden, dann ist das c/o Pop-Festival wieder in der Stadt. Wer Glück hatte und zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, konnte am Samstag während einer ganz normalen Bahnfahrt zu stimmigen Beats tanzen. Zwischen den Haltestellen Rochusplatz und Neumarkt ist das DJ-Kollektiv „Runde Sache“ am Nachmittag unterwegs, um den Bahnfahrenden ordentlich einzuheizen.

„Ich steige hier nichtsahnend in die Bahn und lande plötzlich in einer wilden Party zum Abfeiern“, zeigt sich eine Studentin sehr überrascht vom ungewöhnlichen Bahn-Programm. Auch am Sonntag werden nochmal exklusive Konzerte in der KVB erwartet. Doch mit den ungewöhnlichen Musikbeiträgen ist das riesige Angebot auf dem c/o Pop-Festival am Wochenende noch lange nicht ausgeschöpft.

Wo Kindheitsträume wahr werden können

Nicht nur in der Straßenbahn wird es am Samstag musikalisch. Diverse Künstlerinnen und Künstler sorgen auch in den Bars in und um Ehrenfeld für gute Stimmung. Die Free-Shows am Festival-Samstag und Sonntag sind sowas wie das Steckenpferd der beliebten Pop-Veranstaltung. Wer sich einen guten Platz sichern will, muss schnell sein, denn das Publikum ist getreu dem Motto „First come, first served“ rasch gefüllt.

Besucher mit Tagesticket stehen am Samstag alle Türen offen. Zwei junge Frauen unterhalten sich vor dem Einlass zum Club Bahnhof Ehrenfeld aufgeregt über den Künstler, den sie gleich zum ersten Mal live hören werden: „Wir haben gemeinsam angefangen, die Lieder von Ivo Martin zu hören und waren immer direkt am Start, wenn ein neues veröffentlicht wurde. Dass wir ihn hier heute auch noch zusammen live sehen können, ist wirklich ein absoluter Traum!“

Nur wenige Meter weiter werden andere, weniger musikalische Kindheitsträume erfüllt. Zwei Bagger stehen hier unter Aufsicht erfahrener Instrukteure zum freien Ausprobieren zur Verfügung. Auch, wenn die ersten Handgriffe und Bewegungen des großen, gelben Gefährtes noch recht wackelig erscheinen, haben die meisten den Dreh schnell raus und transportieren die herumliegenden Übungssteine mit absoluter Leichtigkeit von links nach rechts.

Buntes Programm für die ganz Kleinen und Großen

Während in den Ehrenfelder Bars, Galerien und Kultureinrichtungen ein diverses Programm von veganem Live-Cooking bis zu Streetdance-Workshops und Fußball-Ausstellungen geliefert wird, ist auch „Der Markt“ erste Anlaufstelle, für viele Besucher, die ihren Samstag bei gutem Wetter an der frischen Luft verbringen wollen.

Eine Sechsergruppe aus jungen Männern hat ihren Platz vor einem „Mühlen Kölsch“- Wagen gefunden. „Ich bin auf Social Media schon die ganze Woche immer über die Promotion für das c/o Pop-Festival hier gestolpert“, erzählt ein Mann aus der Gruppe. „Als ich dann heute Morgen gesehen habe, wie gut das Wetter werden soll, haben wir uns halt nicht lumpen lassen, mal vorbeizuschauen und jetzt sind wir hier.“

Zwischen einer unendlich erscheinenden Auswahl an Streetfood-Köstlichkeiten kann man vor allem seiner Kreativität freien Lauf lassen. Ein bunter Zaun entlang des Ehrenfelder Bürgerzentrums lädt dazu ein, sich selbst – gezeichnet natürlich – auf ihm zu verewigen.

Zum Mitnehmen für zu Hause werden am Stand für Batik-Blumen kleine textile Kunstwerke gezaubert. Und das lockt ganz besonders die Kleinen an. Die Schwestern Luise und Tilda sind nur zufällig mit ihren Eltern an der Venloer Straße vorbeigekommen. Am Blumen-Stand konnten sie aber nicht einfach so vorbeigehen. Behutsam legen sie die getrockneten Blüten auf das weiße T-Shirt, rollen es mit Papas Hilfe eng zusammen und drücken die Farbe der Pflanzen damit in den Stoff. Jeder von ihnen hat so am Ende des Tages sein eigenes kleines Unikat geschaffen und das bringt die Augen natürlich besonders zum Leuchten.

Die strahlende Sonne zieht im Laufe des Samstags immer mehr Menschen aufs Festival-Gelände. Sie sitzen auf den Wiesen im Park des Bürgerzentrums oder in einem der vielen bunten Sitzsäcke, die über die ganze Venloer Straße verteilt aufgestellt wurden.

Auflegen im Schulbus

DJs zeigen Jugendlichen auf der Kölner c/o pop wie es ist, am Mischpult zu stehen

Von

Maria Gambino

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Gelegentlich begegnet man den plüschigen grünen Monster-Maskottchen, die zusammen mit einer fröhlichen Sonnenblume den ganzen Tag bereit sind, Fotos zu machen und gute Laune zu verbreiten.

Eine Frau mit großer Sonnenbrille blinzelt in die Sonne, nachdem sie einen Schluck aus ihrem kühlen Erfrischungsgetränk genommen hat. Sie freut sich jedes Jahr aufs Neue über die vielen einfallsreichen Aktionen, die Köln auch an diesem Wochenende wieder zu bieten hat und würde einen Besuch wirklich jedem weiterempfehlen. „Groß, klein, jung, alt – das ist alles komplett egal. So eine Wundertüte von vorne bis hinten aus so vielen unterschiedlichen tollen Sachen: Das gibt’s eben nur beim c/o Pop!“