Offene Ateliers in KölnAuf der Kunstroute durch Ehrenfeld

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Helen-Efe Doghor-Hötter in ihrem Atelier

Helen-Efe Doghor-Hötter in ihrem Atelier

Ehrenfeld – Die ganze Kunstroute zu bewältigen, war ein schwieriges Unterfangen. 60 Ateliers und Galerien standen am Wochenende in Ehrenfeld und Neuehrenfeld offen. 120 Künstlerinnen und Künstler zeigten Werkschauen, neue Arbeiten oder ließen sich bei ihrem Schaffensprozess über die Schulter schauen.

Herbert Kalter (v.l.), Christa Sanio und Maria Laeplle-Steininger von Terre des Hommes mit einem Teil der gestifteten Kunstwerke.

Herbert Kalter (v.l.), Christa Sanio und Maria Laeplle-Steininger von Terre des Hommes mit einem Teil der gestifteten Kunstwerke.

Die weit über das Viertel hinaus bekannte Körnerstraße war mit fünf Adressen eine Art Hotspot der Route. Mittendrin das Atelier Colonia, in dem nicht weniger als 80 gestiftete Werke verschiedenster Künstler, viele davon aus Ehrenfeld, zum Verkauf angeboten wurden – ein Benefizprojekt des Vereins Terre des Hommes anlässlich des 50-jährigen Bestehens. Die Einnahmen aus dem Verkauf sind für ein Kinderschutzzentrum in Mexiko-Stadt bestimmt.

Künstlerszene war aktiv

„Die Unterstützung aus der Künstlerszene war überwältigend. Sowohl was die Spenden angeht als auch bei der Aufnahme in die Kunstroute“, sagt Maria Laepple-Steininger, Vorsitzende der Kölner Arbeitsgruppe. Prominenteste Unterstützer waren HA Schult, Thomas Baumgärtel, Odo Rumpf und Jürgen Becker, der einen Ausschnitt aus seinem Programm bot.

Das Künstlerehepaar Helen-Efe Doghor-Hötter und Gerd Hötter zeigte ein Kontrastprogramm aus afrikanisch beeinflussten Arbeiten auf der einen Seite ihres Ateliers und einer Porträtsammlung im Stile Alter Meister auf der anderen Seite.

Glaskünstlerin Lilly Liebig am Böhmischen Lampenfeuer

Glaskünstlerin Lilly Liebig am Böhmischen Lampenfeuer

Die gebürtige Nigerianerin Helen-Efe Doghor-Hötter wendet sich in der Malerei immer wieder Mustern zu, wie sie auf traditionellen Kleidungsstücken in ihrer Heimat zu sehen sind. Skulpturen und Reliefbilder schafft sie aus Abfallmaterial wie Korken oder Verpackungsbändern.

Ehemann Gerd widmet sich zurzeit Porträtstudien, mit denen er Charakterzüge, Gemütslagen und Stimmungen abbildet, die sich auf Gesichtern widerspiegeln. „Damit möchte ich einmal einen ganzen Raum füllen“, sagt Gerd Hötter.

Schmuck gab es en masse zu bestaunen

Bei den Besuchern im Glaskunst-Geschäft von Lilly Liebig fiel der hohe Frauenquote auf. Nicht verwunderlich, denn hier wird vor allem Schmuck angefertigt mit Glasperlen als Hauptbestandteil.

Die gebürtige Allgäuerin – dort hat das Glaskunst-Handwerk ein Zentrum – demonstrierte am Böhmischen Lampenfeuer, einem Gasbrenner zum Schmelzen von Glas, die Herstellung von Glasperlen. Spätestens da zog es auch männliche Kunstroutengänger in das Atelier.

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