Silvesternacht19-Jähriger bringt den Himmel über Köln-Bickendorf zum Leuchten

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böller

Der Kölner Nachwuchs-Feuerwerker Florian Holzapfel

Bickendorf – Florian Holzapfel ist der Mann für den ganz großen Knall. Zum Jahreswechsel bringt der 19-jähriger Nachwuchs-Feuerwerker den Himmel über Bickendorf zum Leuchten. Und das schon seit fünf Jahren. Sein Feuerwerk hat sich inzwischen zum Geheimtipp entwickelt. Am Samstag möchte er Böller im Wert von 2.000 Euro in die Luft schießen.

Wenn Holzapfel sein Feuerwerk geliefert bekommt, schickt der Internethändler inzwischen einen eigenen Spediteur. 45 Pappkartons mit Feuerwerks-Batterien, kleinen Vulkanen und anderen Böllern erwartet er in diesem Jahr. Den lauten und grellen Spaß finanziert sich der Auszubildende komplett selbst. „Das ist halt ein Hobby, wie Tennis oder Golfspielen und das kostet eben Geld“, sagt er. Ab und zu stecken ihm Freunde und Nachbarn nach dem Feuerwerk ein paar Euro zu, denn das Feuerwerk am Rosenhof hat sich herumgesprochen.

Mehr als nur ein bisschen Böllern

„Die Leute, die hier wohnen, wissen, dass ich Feuerwerk mache, viele verzichten dann auf eigene Raketen und kommen zu mir“, sagt er ein wenig stolz. Zwar möchte er sich nicht mit dem großen Feuerwerk am Dom vergleichen, doch das, was er veranstaltet, ist mehr, als nur ein bisschen Böllern. Etwa 1.000 Zuschauer seien im vergangenen Jahr dabei gewesen. Manche hätten das Spektakel sogar vom Kirchturm der St. Dreikönigen Kirche verfolgt.

Rund zehn Minuten wird das Feuerwerk in diesem Jahr dauern. Und diese zehn Minuten sind genau durchgeplant. Bei den Batteriefeuerwerken rechnet er vorher ganz genau aus, wie viele Sekunden welche Batterie zündet und wann er die nächste starten muss. Anhand von Videos komponiert er so sein persönliches Silvester-Feuerwerk. „Man sollte sich bei einem Feuerwerk immer steigern.“ In der Regel beginne er mit einem Bodenfeuerwerk und gehe dann zum Höhenfeuerwerk über. Los geht es immer etwa zehn Minuten nach dem Jahreswechsel. „Wenn ich um Punkt 0 Uhr anfangen würde, dann ginge mein Feuerwerk unter den anderen Feuerwerken vielleicht ein wenig unter“, sagt er.

Eine Familie von Pyrotechnikern

Sein erstes Feuerwerk hat er mit 14 Jahren gemacht. Die frühe Begeisterung für Raketen und Böller war kein Zufall. Er kommt aus einer Familie von Pyrotechniker. Sein Vater war beispielsweise viele Jahre für das Japan-Feuerwerk in Düsseldorf verantwortlich. „Da wollte ich meiner Familie dann irgendwann zeigen, dass ich das auch kann.“ Sobald er 21 Jahre alt ist, möchte er die Familientradition fortsetzen und ebenfalls seine Ausbildung zum Pyrotechniker machen. Schon jetzt buchen in Freunde und Bekannte immer wieder für Geburtstags- oder Hochzeitsfeuerwerke. Und er träumt vom bekanntesten Kölner Feuerwerk: „Als echter Kölner würde ich natürlich gerne mal die Kölner Lichter machen.“

Er selbst bekommt von seinen Feuerwerken übrigens fast kaum etwas mit: „Ich bin da so beschäftigt, da hat man keine Zeit, sich das in Ruhe anzuschauen.“ Erst später auf Handy-Videos von Freunden hat er dann Gelegenheit sein Feuerwerk zu genießen.

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