Venloer StraßeEhemalige Kaufhalle kann jetzt zum Rewe-Supermarkt werden

Lesezeit 3 Minuten
Hinter dem Gerüst tat sich mehr als ein Jahr lang nichts.

Hinter dem Gerüst tat sich mehr als ein Jahr lang nichts.

  • Für den im Erdgeschoss geplanten Rewe gibt es endlich eine Lösung für die Anlieferung.
  • Ein neues Wohnhaus, das eine heutige Baulücke schließen wird, erhält eine Toreinfahrt.

Ehrenfeld – Viele Passanten auf Ehrenfelds Haupteinkaufsstraße haben sich an den tristen Anblick gewöhnt: „Hier passiert auch nichts mehr“, sagen sie zueinander, wenn sie eingerüstete Gebäude an der Venloer Straße 310 sehen.

Ein Drogeriemarkt, dessen Eingang zwischen den Gerüsten, Schutzplanen und Brettern kaum auszumachen ist, hält tapfer die Stellung in diesem wenig attraktiven Abschnitt der Straße.

Der Stillstand von mehr als einem Jahr auf der Baustelle hat seinen Grund in einer fehlenden Baugenehmigung. Für den im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhallen-Gebäudes geplanten Supermarkt musste die Anlieferung so geregelt werden, dass die Anwohner dadurch möglichst wenig gestört werden.

Jetzt ist eine Lösung gefunden. „Wir beabsichtigen, die Baugenehmigung zu erteilen“, ließ die Stadtverwaltung die Bezirksvertretung Ehrenfeld wissen. Die reagierte erfreut, weil damit ein weiteres Projekt für den dringend benötigten Wohnungsbau im Stadtteil nach langem Warten endlich Fortschritte macht.

Toreinfahrt für Wohnhaus

„Das Verkehrsaufkommen und speziell die Warenanlieferung bildeten den Knackpunkt, der uns viele Monate beschäftigt hat“, erklärt Projektleiter Christoph Keilbar vom Immobilienunternehmen WVM.

Die Last- und Lieferwagen sowie Fahrzeuge der Müllabfuhr steuern die Laderampen des künftigen Rewe-Marktes über die Philippstraße an. Ein neues Wohnhaus, das eine heutige Baulücke schließen wird, erhält eine Toreinfahrt. Durch die gelangen sowohl Liefer- als auch Entsorgungsfahrzeuge zum Markt. „Sie werden in einem rundum zugebauten Hof be- und entladen. Die Nachbarn werden nicht durch den Lärm gestört“, versichert Christoph Keilbar.

Das Bauvorhaben, das voraussichtlich im Herbst fortgesetzt wird, umfasst zwei Bereiche. Das ehemalige Kaufhallen-Gebäude an der Venloer Straße wird zu einem Bürogebäude mit Einzelhandel im Erdgeschoss umgebaut. Mit einer neuen Fassade soll das Haus zur Venloer Straße hin ein moderneres Erscheinungsbild bieten.

Weil die ehemalige Parkplatzfläche auf der Rückseite des Gebäudes zunächst als Lagerplatz für Baumaterialien benötigt wird, beginnt der zweite Bauabschnitt erst im nächsten Jahr, wenn der Umbau des früheren Kaufhallen-Gebäudes und der Bau des Hauses in der Philippstraße abgeschlossen sind.

Keine Stellplätze für Kunden

Danach entstehen weitere Häuser an der Hansemannstraße sowie dahinter angrenzend ein Gebäude auf dem Teil des Geländes, der mal ein Parkplatz war. Die Wohnungsgrößen reichen von kleineren Appartements bis zu familientauglichen Vier- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die Vermarktung hat noch nicht begonnen.

Die Bewohner der insgesamt 44 neuen Wohnungen und die Beschäftigten in den Büros an der Venloer Straße können ihre Autos in mehreren Tiefgaragen parken, die Platz für insgesamt 90 Autos bieten. Stellplätze für Kunden des Supermarkts sind nicht vorgesehen. Der innere Bereich des neuen Häuserblocks bekommt kleine Gärten sowie eine Spielfläche. Geplant ist auch, das Dach des Supermarkts zu begrünen.

Der Rewe-Markt an der Venloer Straße soll voraussichtlich Ende 2017 eröffnen. Er wird 1270 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Das Unternehmen teilt außerdem mit, auf einem Teil der Ladenfläche werde eine Bäckerei ihren Platz finden.

Der vorhandene Drogeriemarkt „DM“ nebenan bleibt bestehen. Der Verkaufsraum wird ebenfalls modernisiert und soll sogar noch vergrößert werden.

Ein Haus – viele Namen: Die Kaufhalle war das erste Geschäft in dem Ladenlokal des in den 1960er Jahren errichteten Hauses Venloer Straße 310. Multistore lautete der Name für ein neues Ladenkonzept vieler Kaufhallen-Filialen in den 1990er Jahren. Oviesse, eine italienische Handelsgesellschaft, übernahm einige Kaufhallen-Filialen im Jahr 2000. Woolworth gehörte zu den Unternehmen, die 2004 Filialen übernahmen, als Oviesse seine Geschäfte außerhalb Italiens wieder aufgab.

KStA abonnieren