Flüchtlinge in KölnHier sollen neue Unterkünfte entstehen

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Flüchltinge Köln Hallen

Eine Flüchtlingsunterkunft am Hardtgenbuscher Kirchweg in Köln.

Köln – Die Stadtverwaltung hat sieben weitere mögliche Standorte für Leichtbauhallen benannt, in denen jeweils bis zu 400 Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Insgesamt wurden 31 Flächen geprüft, heißt es in einer Beschlussvorlage für den Stadtrat. Neben den sieben Flächen, die nach der ersten Prüfung übrig blieben, werden fünf Standorte benannt, an denen kleinere Maßnahmen oder Containerbauten entstehen könnten.

„Sozialverträglichkeit im Stadtteil berücksichtigen“

Hinzu kommen sechs Flächen, die zwar grundsätzlich geeignet sind, aber nicht in die engere Wahl gekommen sind. Man müsse auch die „Sozialverträglichkeit im Stadtteil berücksichtigen“ und eine möglichst gleichmäßige Verteilung auf dem Stadtgebiet anstreben. So soll es zum Beispiel in Ossendorf, Auweiler und Brück keine weitere große Unterkunft geben.

Die Verwaltung verspricht für die Leichtbauhallen eine „schnellstmögliche Umsetzung“. Was das bedeutet, bleibt einmal mehr unklar. Nach ursprünglichen Plänen sollten bereits jetzt fünf Leichtbauhallen bezogen sein, tatsächlich ist nur eine in Ostheim in Betrieb. Eine weitere kommt im September in Mülheim dazu. Für ein Gelände auf dem Butzweilerhof läuft die Ausschreibung.

Zahl der genutzten Sporthallen soll reduziert werden

Auch für die neuen Standort-Vorschläge hat die Verwaltung Monate gebraucht. Ob sie tatsächlich geeignet sind, kann man erst sagen, wenn Gutachten zu Lärmschutz, Bodenqualität oder Artenschutz sowie Machbarkeitsstudien von Architekten eingeholt wurden.

Auch wenn die Flüchtlingszahlen zurückgegangen seien, stehe man weiterhin unter großem Druck, Notunterkünfte zu schaffen, so die Fachverwaltung. Dies sei auch nötig, um die Zahl der Sporthallen zu reduzieren, in denen zur Zeit Flüchtlinge untergebracht werden müssen.

Momentan verhandelt die Stadt mit der Bezirksregierung darüber, wie viele Flüchtlinge sie in Zukunft aufnehmen muss. In der bisher gültigen Vereinbarung, die am Freitag auslief, waren es 225 pro Woche. Ziel der Stadt ist eine Senkung auf rund 150. Außerdem möchte Köln erreichen, dass die Plätze, die das Land auf dem Stadtgebiet neu geschaffen hat, mit auf die Pflichtquoten der Stadt angerechnet werden.

Zurzeit leben über 5500 der insgesamt fast 13 000 Flüchtlinge in Notunterkünften, davon rund 3500 in Sporthallen.

Die Standorte für die Leichtbauhallen

Als Standorte für Leichtbauhallen für bis zu 400 Menschen schlägt die Stadt folgende Orte vor:

  • Sinnersdorfer Straße (Roggendorf)
  • Aloys-Boecker-Straße/Frankfurter Straße (Porz-Lind)
  • Rolshover Straße/Zum Milchmädchen (Poll)
  • Antoniusstraße/Am Hühnerweg (Urbach), Schlagbaumsweg/Ostmerheimer Straße (Holweide)
  • Haferkamp (Flittard)
  • Berliner Straße/Neurather Weg (Höhenhaus)

Größere Einheiten in Systembauweise – ebenfalls mit bis zu 400 Plätzen – könnten an folgenden Standorten gebaut werden:

  • Stöckheimer Weg (Mengenich),
  • Bensberger Marktweg (Dellbrück)

Kleinere Einheiten beziehungsweise Erweiterungen von bestehenden Flüchtlings-Unterbringen sind an folgenden Standorten vorstellbar:

  • Lindweilerweg (Longerich), Erweiterung um zusätzlich 72 Plätze
  • Erbacher Weg (Lindweiler), bis zu 160 Plätze
  • Loorweg (Zündorf), Erweiterung um zusätzlich 72 Plätze
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