Flüchtlinge in KölnSo kann man Flüchtlingen helfen

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Flüchtlingskinder tanzen bei einem Fest in der Massenunterkunft an der Neuehrenfelder Herkulesstraße.

Flüchtlingskinder tanzen bei einem Fest in der Massenunterkunft an der Neuehrenfelder Herkulesstraße.

Köln – Mehr als 5100 Menschen suchen aktuell in Köln Schutz. Ihre Unterkünfte hat das Sozialdezernat soweit wie möglich über die gesamte Stadt verteilt. Die Flüchtlinge finden sehr unterschiedliche Bedingungen vor, insbesondere, was ihre Unterbringung betrifft. In der Massenunterkunft an der Neuehrenfelder Herkulesstraße wohnen 700 von ihnen auf engstem Raum. Eine individuelle Betreuung können die Sozialarbeiter trotz ihres Engagements kaum leisten. Andere schlafen in Containern, maroden Gebäuden wie an der Vorgebirgstraße in der Südstadt sowie in einfachsten Hotels. Nur wenige finden einen Platz in einem modernen Wohnheim.

Viele Anwohner setzen sich nach der Eröffnung einer Flüchtlingsunterkunft in ihrer Nachbarschaft erstmals genauer mit dem Thema auseinander. Sie wollen den oft traumatisierten Menschen konkret helfen und sie willkommen heißen, wissen aber nicht, wie das möglich ist und an wen sie sich wenden können. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Ich will den Flüchtlingen Kleidung, Spielzeug, Möbel oder andere Gegenstände zukommen lassen. Wer akzeptiert diese Spenden?

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) nimmt Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, gut erhaltenes Spielzeug, kleine Fahrräder für Kinder, Spielautos an. Diese können montags, dienstags und donnerstags von 7.30 bis 10.30 Uhr in der Kleiderkammer des DRK in der Oskar-Jäger-Straße 101-103 in Ehrenfeld abgegeben werden. Außerhalb dieser Zeiten kann der auf dem Gelände aufgestellte begehbare Kleider-Container verwendet werden. Kleidung kann auch bei anderen Kleiderkammern abgegeben werden, wird dann aber nicht zwingend an Flüchtlinge weitergereicht. Grundsätzlich legen alle Einrichtungen Wert darauf, dass sich die Textilien in einem guten, tragbaren Zustand befinden.

Ich besitze eine oder mehrere Wohnungen und würde sie gerne an Flüchtlinge vermieten. Was muss ich unternehmen?

Das Projekt Auszugsmanagement unterstützt Flüchtlinge dabei, aus einem Wohnheim oder Hotel in eine private Wohnung umzuziehen. Die Genehmigung für eine Übernahme der Kosten erteilen das Amt für Wohnungswesen und das Sozialamt, die prüfen, ob die Wohnungsgröße und die Mietkosten angemessen sind. Kontakt: Havva Sari (0221/47 44 107-11);

auszugsmanagement@drk-koeln.de

Ich will Flüchtlingen helfen, die deutsche Sprache zu lernen. Welche Möglichkeiten gibt es?

Der Bedarf an kostenlosen Sprachförderungen ist generell sehr hoch, da die Flüchtlinge kein Geld für private Kurse haben. Wer sich zutraut, ehrenamtlich Einzelpersonen oder Gruppen zu unterrichten, kann sich an das Flüchtlingszentrum Fliehkraft wenden. Kontakt: Nahid Fallahi (0221/16860570);

fallahi@fluechtlingszentrum.de

Weitere Anbieter sind die Caritas-Integrationsagentur (0221/ 98 577-600) und das Katholische Bildungswerk (0221/ 92584750).

Ich will Flüchtlinge dabei unterstützen, sich in ihrem neuen Umfeld zurecht zu finden. Wie funktioniert das?

Das Projekt „Mentorinnen und Mentoren für Flüchtlingsfamilien“ des Kölner Flüchtlingsrates und der Kölner Freiwilligen-Agentur, das ebenso wie Fliehkraft von der „Kölner Stadt-Anzeiger“-Aktion „wir helfen“ finanziell unterstützt wird, ermöglicht es Ehrenamtlichen, sich um kleine Familien zu kümmern. Alleine oder im Tandem begleiten sie ihre Schützlinge bei Behördengängen und Arztbesuchen und unternehmen mit ihnen Freizeitaktivitäten. Die Mentorenschaft für neu nach Köln gekommene Flüchtlingsfamilien läuft jeweils ein halbes Jahr.

Kontakt: Jashar Erfanien (0151/54192903) und Gabi Klein (0221/88827821); erfanien@koelner-fluechtlingsrat.de; gabi.klein@koeln-freiwillig.de

In meiner Nachbarschaft wurde ein Flüchtlingsheim eröffnet. Wir wollen die Bewohner willkommen heißen. Wer unterstützt uns dabei?

Das Forum für Willkommenskultur berät Willkommensinitiativen und qualifiziert deren Mitglieder, damit sie den Flüchtlingen sinnvolle Hilfestellungen bieten können. Der Kontakt zum Forum: Thomas Zitzmann (0160/ 3375146); zitzmann@koelner-fluechtlingsrat.de

www.ksta.de/wirhelfen

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