GlücksspielDiskussion um geplantes Casino in Deutz

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Am Ottoplatz befindet sich der vorgesehene Standort für das Kölner Kasino.

Am Ottoplatz befindet sich der vorgesehene Standort für das Kölner Kasino.

Deutz – Seit Januar ist bekannt, dass die Westspiel GmbH östlich des Deutzer Bahnhofs ein neues Kasino errichten will. Entstehen soll der voraussichtlich fünfgeschossige Neubau auf einem städtischen Grundstück, auf dem sich derzeit ein Parkplatz und eine Grünfläche befinden. Die Fraktion der Linken in der Bezirksvertretung Innenstadt veranlasste diese Neuigkeit zu einer Anfrage an die Verwaltung zur generellen Notwendigkeit eines solchen Angebots. Eben daran hegen die Politiker aufgrund der bereits vorhandenen „enormen Dichte an Spielhallen, Wettbüros und Zockerbuden in der Innenstadt“ große Zweifel.

Die Stadt indes sieht ihr Handeln im Einklang mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag NRW, der noch genau eine weitere große Spielbank zulässt. Darin heißt es: „Ein bedeutendes Ziel des neuen Glücksspielrechts ist es, durch begrenztes Angebot das Glücksspiel der Bevölkerung in geordnete und überwachte Bahnen zu lenken“.

Der Standort sei schon deshalb sinnvoll, da dort sowohl eine Ansiedlung verarbeitender Betriebe als auch neue Wohnbebauung nicht realisiert werden könnten: Für ersteres Vorhaben wäre die Nähe zur Deutzer Wohnbebauung, besonders an der Constantinstraße/Neuhöffer Straße, ein Ausschlusskriterium, für letzteres die Immissionsbelastung durch Bahntrasse und Opladener Straße.

Ratsbeschluss deckt Ausbauplan

Die Bedenken der Bezirksvertreter, dass die Lebensqualität der Deutzer durch die anhaltenden Neu- und Umgestaltungen innerhalb des Stadtteils – auch der Bau eines neuen Büroturms für den Landschaftsverband Rheinland ist bereits beschlossen – extrem beeinträchtigt werde, sieht die Stadt als nicht hinreichend. Das Kasino stehe nicht im Widerspruch zum Ratsbeschluss vom 15. Dezember 2005, heißt es, der die städtebauliche Entwicklung am Standort des ICE-Terminals Köln Messe/Deutz zum Ziel erklärte.

Die Westspiel geht davon aus, in Köln einen ähnlichen Bruttospielertrag erreichen zu können, wie in ihrer Spielbank in Duisburg. Für die Kölner Kämmerei würde dies rund fünf Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen bedeuten.

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