InsolvenzKölner Partylokal „Wiener Steffie“ ist pleite

Lesezeit 2 Minuten
Die Räuber bei einem Konzert im Wiener Steffi.

Die Räuber bei einem Konzert im Wiener Steffi.

  • Das „Wiener Steffi“, das bekannte Lokal am Quartermarkt, ist insolvent.
  • Seit Ende April führt ein Insolvenzverwalter die Geschäfte.
  • Die anderen Gastronomiebetriebe von Geschäftsführer Markus Zehnpfennig sind von der Pleite nicht betroffen.

Innenstadt – Das Partylokal „Wiener Steffie“ am Quartermarkt ist insolvent. Das wurde nach einer Bekanntmachung des Kölner Amtsgerichts (Aktenzeichen 75 IN 111/16) öffentlich.

Seit Ende April werden die Geschäfte vorläufig von Insolvenzverwalter Andreas Amelung geführt. „Der Betrieb wird erst einmal normal weitergehen“, sagte der Rechtsanwalt. Feiernde müssen also nicht auf die bekannten Aktionspartys verzichten.

Ex-Prinz und Gastronom Markus Zehnpfennig.

Ex-Prinz und Gastronom Markus Zehnpfennig.

Das bedeutet aber für „Wiener Steffie“-Geschäftsführer Markus Zehnpfennig, Karnevalsprinz von 2010, dass er keinen Zugang mehr zu den Firmenkonten hat. Er darf keine finanziellen Entscheidungen mehr für das „Steffie“ treffen.

Den Schritt hatte Amelung beim Amtsgericht erwirkt, nachdem er mehrere Tage lang keinen Kontakt zu Zehnpfennig aufnehmen konnte. „Ich habe ihn versucht anzurufen und auf allen anderen Kanälen zu erreichen, er hat sich bisher nicht gemeldet.“ Auch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat er bislang keine Stellungnahme gegeben.

Weniger Gäste seit Silvester

Ein großer Gläubiger habe das Insolvenzöffnungsverfahren beantragt, sagte Amelung. Dabei gehe es um einen größeren sechsstelligen Betrag, der nicht gezahlt werden kann.

„Ich bin jetzt auf der Suche nach einem Investor. Interessenten haben sich bei mir schon gemeldet.“ Normalerweise würden solche Angelegenheiten mit dem Geschäftsführer besprochen, aber in diesem Fall müsse er das allein entscheiden.

Eine zweite Methode sei ein Insolvenzplan, wo gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet werden die Schulden abzubauen – ohne Fremdkapital. Das sehe er in diesem Fall aber nicht.

Der Rechtsanwalt sagte, er versuche die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Amelung hat auch eine Vermutung, wieso es dem Partylokal so schlecht geht. „Was sicher eine Rolle spielt, sind die rückläufigen Gästezahlen nach Silvester.“ Die meisten Partygänger kämen von Außerhalb und hätten nun Angst über die Domplatte zu gehen.

Weniger Gäste, weniger Einnahmen. Außerdem sei der Betrieb nur freitags und samstags geöffnet.

Die Insolvenz betrifft nur das „Wiener Steffie.“ Zehnpfennigs andere Gastrobetriebe, wie das „Bierhaus in d’r Salzgass“,„Stüsser’s Brauhaus“, „Dom im Stapelhaus“, „Bierhaus am Rhein“ oder der „Stadttreff“, sind davon nicht betroffen. Er muss auch persönlich keine Konsequenzen befürchten. (jar)

KStA abonnieren