Neue BesitzerKeine weiteren Wohnungen im Gerling-Quartier?

Lesezeit 2 Minuten
Wohnungen im Gerling-Quartier 

Wohnungen im Gerling-Quartier 

Innenstadt – Die neuen Eigentümer des Gerling-Quartiers – ein Konsortium aus der Kölner Proximus Real Estate und dem Hamburger Unternehmen Quantum – wollen die Planungen ihrer Vorgänger für den zweiten Bauabschnitt nicht fortsetzen.

„Das ist eine Top-Lage mit einem deutlichen Potenzial nach oben“, sagte Proximus-Vorstand Michael Kunz dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Mit anderen Worten: Die beiden vorherigen Eigentümer haben die Möglichkeiten des Gerling-Quartiers seiner Meinung nach nicht ausgeschöpft.

Die bisherigen Überlegungen des österreichischen Unternehmens Immofinanz, auch die ehemaligen Versicherungsgebäude an der Straße Am Klapperhof in hochpreisige Wohnungen umzuwandeln, wollen Proximus und Quantum überprüfen. „Wir wollen schauen, ob Wohnen an dieser Stelle tatsächlich die richtige Lösung ist“, sagte Kunz.

Massive Baumängel beklagt

Wie skeptisch das Konsortium das Wohnen im Gerling-Quartier betrachtet, zeigt sich auch daran, dass es im ersten Bauabschnitt alles außer den hochpreisigen Eigentumswohnungen kaufen wird. Das soll bis Ende März geschehen. Um die bislang noch nicht verkauften 20 Prozent im ersten Bauabschnitt muss sich also auch weiterhin das Unternehmen Immofinanz kümmern.

„Damit haben wir nichts zu tun“, so Kunz. Somit muss sich die Immofinanz auch mit möglichen Regressforderungen unzufriedener Käufer auseinandersetzen. Recherchen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatten offengelegt, dass einige Käufer der exklusiven Wohnungen massive Baumängel beklagten.

Immofinanz wird auf lange Sicht wohl seine Deutschland-Zentrale verlegen müssen, die sich bislang im ehemaligen Gerling-Hauptgebäude am Hildeboldplatz befindet. Das repräsentative Haus soll in Zukunft ebenfalls anders genutzt werden.

Kunz will sich auch etwas Besonderes für den denkmalgeschützten Jahrhundertsaal Am Klapperhof einfallen lassen. Von den bisherigen Ideen – ein Bio-Supermarkt und ein Fitnessstudio – hält er nichts. „Dieser Saal könnte das gesamte Quartier beleben“, sagte Kunz. Das Konsortium überlegt zudem, gegenüber des Rundbaus Am Klapperhof, in den ein Hotel der Kette „25 hours“ einziehen wird, einen Teil des Friesen-Quartiers abzureißen, um Platz für Neubauten zu schaffen.

KStA abonnieren