Pläne für den EbertplatzSchwierige Standortsuche für Tiefgarage im Agnesviertel

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Der Ebertplatz

Der Ebertplatz

Innenstadt – Die seit einem Jahrzehnt angedachte Neugestaltung des Ebertplatzes lässt weiter auf sich warten. Zunächst muss geklärt werden, ob unter der Fläche eine Tiefgarage für die Bewohner des Agnesviertels entstehen soll oder nicht. Eine Machbarkeitsstudie liegt der Stadtverwaltung zwar seit Oktober 2015 vor, wird aber nicht veröffentlicht und verzögert sich jetzt erneut. „Wir haben die Studie noch einmal überarbeitet“, sagte Stadtplanungsamtsleiterin Anne Luise Müller dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Man habe alternative Standorte für ein Quartiers-Parkhaus geprüft und die Erkenntnisse eingearbeitet. Das Ergebnis werde den Fachausschüssen des Stadtrats in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt – nach der Sommerpause.

Als mögliche Standorte käme etwa eine Parkfläche an der Ecke Turiner Straße und Dagobertstraße auf der Rückseite eines Supermarkts infrage. Im Gespräch ist zudem eine Fläche an der Parkanlage entlang des Theodor-Heuss-Rings zum Rhein und zur Bastei hin. Dafür müsste allerdings wohl ein Teil der Grünanlage geopfert werden, was allerdings als eher unwahrscheinlich gilt.

Keine Mehrheit für große Lösung

Die möglichen Varianten für eine Tiefgarage unter dem Ebertplatz unterscheiden sich vor allem durch die Kapazität der Garage und die damit verbundenen Kosten. Das teuerste und größte Bauwerk würde Platz für 222 Fahrzeuge bieten. Da jedoch ein drei Meter breiter Abwasserkanal den Ebertplatz durchquert, müsste dieser verlegt werden. Die Kosten für diese Lösung würden deshalb bei 16 Millionen Euro liegen – das entspräche einer Summe von 74 000 Euro pro Stellplatz. Abgesehen von der FDP-Ratsfraktion, die sich als einzige stets für den Bau einer Tiefgarage unter dem Ebertplatz engagiert hat, ist dafür angesichts der hohen Kosten allerdings keine Mehrheit in Sicht. Das haben CDU, SPD, Grüne und Linke bereits signalisiert.

Eine Umsetzung der beiden weiteren Varianten erscheint realistischer zu sein, da sie lediglich den Raum nördlich des Kanals einnehmen würden, so dass eine Verlegung nicht nötig wäre. Für knapp zehn Millionen Euro könnten so 141 Stellplätze entstehen. Die Unterführung im Westen des Platzes müsste allerdings abgebrochen werden. Eine kleinere Lösung wäre unmittelbar im Bereich hinter den künftigen Ein- und Ausfahrten im Westteil zu realisieren. Dort könnten für etwas mehr als vier Millionen Euro 74 Stellplätze oder alternativ für drei Millionen Euro 55 Stellplätze gebaut werden.

Die SPD-Ratsfraktion fordert, die Machbarkeitsstudie bereits jetzt zu veröffentlichen und nicht bis nach der Sommerpause zu warten. Eine rasche Entscheidung sei elementar für die Umgestaltung des Ebertplatzes, sagt SPD-Fraktionschef Martin Börschel. In die Überlegungen müssten auch die angrenzenden Bereiche des Hansarings und des Theodor-Heuss-Rings einbezogen werden.

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