Bagger sind angerücktKaufhof in Köln-Kalk kurz vor dem Abbruch

Lesezeit 3 Minuten
Die Kaufhof-Fassade steht unter Denkmalschutz und bleibt erhalten.

Die Kaufhof-Fassade steht unter Denkmalschutz und bleibt erhalten.

  • Das ehemalige Kaufhofgeländes zwischen Kalker Hauptstraße und Sieversstraße wird umgebaut.
  • In Abstimmung mit dem Denkmalschutz bleibt die Fassade erhalten.
  • Im Erdgeschoss und im Obergeschoss soll ein Einkaufszentrum. Auch Wohnungen und eine Tiefgarage sind geplant.

Kalk – Der erste Bagger steht bereits auf dem Parkplatz des ehemaligen Kaufhofgeländes zwischen Kalker Hauptstraße und Sieversstraße. Allerdings steht noch nicht fest, wann die Maschine in Aktion treten soll. Den künftigen Eigentümern der holländischen Investorengruppe Ten Brinke fehlt noch die notwendige Abbruchgenehmigung.

Projektleiter Christian Braun (v. r.), Markus Thiele und Vertreter der Standortgemeinschaft.

Projektleiter Christian Braun (v. r.), Markus Thiele und Vertreter der Standortgemeinschaft.

„Wir hoffen, dass die in Kooperation mit dem städtischen Bauamt bald kommt und wir noch im April mit dem Abbruch beginnen können“, sagte Projektleiter Christian Braun von der Ten-Brinke Gruppe im Gespräch mit Kalks Bezirksbürgermeister Markus Thiele und Vertretern der Standortgemeinschaft Kalker Hauptstraße auf der künftigen Baustelle.

Was vom alten Warenhaus übrig bleibt

Die Genehmigung für den Um- und Neubau auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal liegt Braun zufolge schon seit Ende Dezember 2015 vor. Die Abbrucherlaubnis habe sich verzögert, da es sich „um einen recht ungewöhnlichen Abbruch handelt. Dafür hat die Stadt einen noch detaillierteren Plan eingefordert“.

Schließlich soll in Abstimmung mit dem Denkmalschutz die Fassade mit dem markanten Flugdach an der Kalker Hauptstraße mit zwei Achsen nach innen erhalten bleiben.

Der Denkmalschutz schreibt zudem im Erdgeschoss-Bereich vor, weitere Rundsäulen als tragende Elemente zu sichern. Braun: „Das alte Warenhaus-Gebäude wird sozusagen in der Mitte durchgeschnitten. Entscheidend ist, dass der vordere Teil dabei nicht umfällt.“

Zum genauen Kaufpreis, den die Ten-Brinke-Gruppe in den nächsten Tagen an die Metro AG überweisen wird, wollte Braun keine Angaben machen. Aber: „Wir werden an der Stelle 45 Millionen Euro investieren.“

Diese neuen Geschäfte kommen

Innerhalb von 18 Monaten will man das Konzept des Architekturbüros von Peter Bastian umsetzen, das eine Kombination aus Einzelhandel und Wohnungsbau vorsieht. Der Planung haben sowohl Verwaltungsvertreter als auch Kommunalpolitiker zugestimmt, und auch viele Anwohner sind angetan. „Was auf dem Gelände entstehen soll, ist eine tolle Chance für den Stadtteil, auf die wir uns als Bürger und Geschäftsleute freuen“, sagte Simone Burghard. Mit Christoph Mertens und Alexander Folliero, dem neuen Direktor der Kalker Filiale der Sparkasse Köln-Bonn, als Vertreter der Standortgemeinschaft, stimmte sie überein.

An der Sieversstraße entstehen Wohnungen.

An der Sieversstraße entstehen Wohnungen.

In der Erdgeschoss-Ebene sowie im Obergeschoss des vorderen Gebäudeteils soll ein Einkaufszentrum entstehen: mit einem „Kaufland“-Warenhaus als sogenanntem Anker-Mieter auf 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche, einer Woolworth-Filiale auf 1200 Quadratmetern, einem DM-Drogeriemarkt auf 800 Quadratmetern und einigen weiteren kleinen Läden.

„Diese Geschäfte sind eine sehr gute Ergänzung zum bisherigen Angebot entlang der Kalker Hauptstraße und in den Köln-Arcaden“, sagte Bezirksbürgermeister Thiele. „Vor allem freue ich mich darüber, dass durch die Kaufland-Filiale der Lebensmittel-Einzelhandel gestärkt wird. Das hat zuletzt in Kalk gefehlt und wird der gesamten Straße einen neuen Schub geben.“

Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 192 Parkplätzen für Autos sowie Abstellflächen für rund 200 Fahrräder geplant. Zur Sieversstraße hin sollen über dem Erdgeschoss – auf einem Plateau in fünf Metern Höhe – zwei dreistöckige Häuserzeilen entstehen.

Insgesamt sind 92 Wohneinheiten geplant. Braun: „Darunter zwölf Appartements, die auch für Studenten geeignet sind.“ Die Wohnungen sollen zwischen 30 und 120 Quadratmeter groß sein und nach der Fertigstellung durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG vermietet werden.

KStA abonnieren