Köln-MerheimVier neue Wohnhäuser mit insgesamt 65 Wohnungen entstehen

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Kreissparkassen-Vertreter Martin Müller (v.l.), Vastbau-Prokurist Dirk Hollekamp und Polier Heinrich van den Heuvel

Kreissparkassen-Vertreter Martin Müller (v.l.), Vastbau-Prokurist Dirk Hollekamp und Polier Heinrich van den Heuvel

Merheim – „Als Bauträger sind wir inzwischen bundesweit seit 25 Jahren gut im Geschäft, aber dieses Neubauvorhaben ist erst unser zweites Projekt in Köln“, sagte Dirk Hollekamp, der Prokurist des in Gronau beheimateten Bauunternehmens Vastbau GmbH, bei der Grundsteinlegung in der Baugrube am Arnikaweg. Vor 15 Jahren baute die Firma einige Häuser an der Käthe-Kollwitz-Straße in Chorweiler, nun sollen auf einer der letzten freien Flächen unter dem Motto "Radius" im Neubaugebiet Merheimer Gärten vier Wohnhäuser - ein Dreier-Block im Außen-, sowie ein einzelnes Gebäude im Innenbereich des Areals - mit rund 65 Eigentumswohnungen entstehen.

„Radius bedeutet für uns: Leben in allen Richtungen - alles in der Nähe“, sagt Hollekamp. Damit spielt man auf die gute Anbindung der Neubauten ans umliegende Veedel mit Einkaufsmöglichkeiten und Banken, medizinischer und ärztlicher Versorgung sowie an die Stadt und ins Grüne an. „Wegen der guten Infrastruktur haben wir uns bewusst für diesen Standort entschieden. Aber auch, weil Köln dringend Wohnraum braucht. Wir haben hier viele kleine und auch bezahlbare Wohnungen entwickelt.“

Das Gelände lag lange brach

Die Firma Vastbau hat das rund 4000 Quadratmeter große Grundstück östlich des Arnika- und südlich des Fenchelweges sowie westlich und nördlich der Bebauung der Ostmerheimer sowie der Straße Auf dem Eichenbrett bereits Ende des Jahres 2014 gekauft und will dort insgesamt mehr als 15 Millionen Euro investieren. Das brachliegende Gelände war zu der Zeit teilweise Grünzone, teilweise als Spielfläche genutzt worden. Mit Blick auf das benachbarte Kaufland-Einkaufszentrum sei das Gelände allerdings nicht gerade „eine 1-A-Wohnlage“, hatte Jürgen Schuiszill, der Fraktionschef der CDU in der Kalker Bezirksvertretung festgestellt.

Doch dann hatte sich die Erarbeitung des Bebauungsplanes in die Länge gezogen, da die Bezirksvertreter mehrfach über das Bauvorhaben diskutierten und Änderungen wünschten. Da das Projekt nicht mit dem damals rechtskräftigen Bebauungsplan vereinbar war, in dem auf der Fläche ein Mischgebiet und keine weitere Wohnbebauung festgesetzt war, stimmte sich die Stadtverwaltung mit den Investoren über einen neuen Bebauungsplan ab.

Und der wurde von der Verwaltung und dem Stadtentwicklungsausschuss dann auch so durchgezogen. „Alles was wir dazu beschlossen haben, wurde von der Verwaltung und den Ratsausschüssen ignoriert“, hatte Bezirksvertreter Heinz Peter Fischer von den Linken sichtlich resigniert festgestellt.

Einwände wurden zurückgewiesen

Vor allem hatten sich die Bezirksvertreter einstimmig gegen den freistehenden Neubaukomplex im Innenbereich ausgesprochen - „aus städtebaulichen und sozialpolitischen Gründen“. Doch die Einwände, dass „an der Stelle eine viel zu starke Verdichtung vorgesehen sei und das wenige noch vorhandene Grün entfernt werde“, wurden von der Verwaltung zurückgewiesen. Für die galt die Schaffung neuen Wohnraums als oberste Priorität.

Die Visualisierung zeigt, wie die Neubauten vom Innenhof her einmal aussehen sollen.

Die Visualisierung zeigt, wie die Neubauten vom Innenhof her einmal aussehen sollen.

Doch gerade der strittige Gebäudekomplex mit 13 Wohnungen und jeweils 60 bis 70 Quadratmetern Wohnfläche ist bereits komplett an einen Investor verkauft, der die dortigen Wohnungen nach der Fertigstellung vermieten will, verriet nun Martin Müller, stellvertretender Vertriebsleiter der Immobilienabteilung der Kreissparkasse. „Auch von den verbliebenen 52 Eigentumswohnungen in den drei zusammenhängenden Häusern mit zwei bis vier Zimmern und Wohnflächen zwischen 56 bis 108 Quadratmetern sind gegenwärtig sechs bereits verkauft, 16 weitere schon fest reserviert.“ Recht zufrieden schritt Müller dann auch mit Hollekamp und dem für den Bau verantwortlichen Polier Heinrich van den Heuvel zur Grundsteinlegung.

Im Frühjahr sollen Wohnungen bezugsfertig sein

In ein Metallrohr, das in einen vorbereiteten Sockel in den Grundmauern im Boden der Grube einbetoniert wurde, packten sie „nach alter Sitte“ die Bauzeichnung der Häuser, das Amtsblatt der Stadt Köln, eine tagesfrische Ausgabe des "Kölner Stadt-Anzeiger" und einen Satz Euro- und Cent-Münzen. „Wir werden wohl noch bis Weihnachten für den Bau der Keller und einer Tiefgarage brauchen“, sagte Hollekamp. „Anfang nächsten Jahres sind wir dann aus der Erde.“ Spätestens im Frühjahr sollen die neuen Wohnungen dann bezogen werden.

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